Die Ankündigung, dass Bayer den US-Giganten Monsanto übernehmen möchte, ist nun bereits einige Wochen her. Passiert ist bislang allerdings noch nichts. Zuletzt hieß es, dass Monsanto einen Aufschlag auf das bisherige Gebot von 62 Milliarden Dollar von 10 bis 15 Dollar pro Aktie oder 67 bis 69 Milliarden Dollar verlange. Eine Reaktion hierauf gab es bislang allerdings noch nicht. Es sieht alles danach aus, dass die Übernahme wie von Bayer-Vorstandschef Werner Baumann bereits prophezeit ein Marathonlauf werden wird.
Dass bei dem Geschacher um Monsanto inzwischen schwere Geschütze aufgefahren werden und noch hohe Hindernisse aus dem Weg zu räumen sind, deutete Monsanto-Chef Hugh Grant am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen an: "Ich bin persönlich in den vergangenen Wochen mit dem Bayer-Management in Gesprächen, aber auch mit anderen über alternative strategische Optionen", sagte der Manager. Möglich ist auch, dass noch weitere Konzerne in dem Poker um Monsanto mitmischen.
Große Widerstandszone
Derweil haben auch einige Analysten die Aktie von Bayer neu unter die Lupe genommen. Die Privatbank Berenberg hat die Einstufung für Bayer nach den jüngsten Quartalszahlen von Monsanto auf "Buy" mit einem Kursziel von 113 Euro belassen. Der von Bayer umworbene US-Saatguthersteller habe schwächer als erwartet abgeschnitten und den Ausblick nach unten korrigiert, schrieb Analyst Alistair Campbell in einer Studie vom Freitag. Dadurch sinke der Druck für Bayer, das Übernahmeangebot deutlich zu erhöhen.
Allerdings könnten für Monsanto offenbar auch andere Transaktionen - ohne Bayer - in Frage kommen. Die Bayer-Aktie habe aber so oder so noch reichlich Luft nach oben, so der Experte.
Die Aktie von Bayer gewinnt am Freitagmittag 0,3 Prozent auf 90,29 Euro. Im Bereich von 91 bis 95 Euro trifft das Papier jedoch auf eine große Widerstandszone. Bei 105 Euro verläuft zudem die 200-Tage-Linie. Spätestens dann dürfte die Erholungsbewegung wohl ein Ende finden. Mittelfristig bleibt die Aktie von Bayer derzeit ein klarer Sell-Kandidat.
(Mit Material von dpa-AFX)