Die Aktie von BASF konnten im gestrigen Handel zulegen. Denn der Chemieproduzent hat Umstrukturierungspläne vorgestellt, die am Markt gut ankamen. So gliedert der DAX-Konzern zwei seiner Sparten in eigene Gesellschaften aus. Das Beschichtungsgeschäft sowie die Bereiche Batteriematerialien und Landwirtschaft sollen dadurch eigenständiger agieren können.
Dies erklärte der scheidende Konzernchef Martin Brudermüller am Donnerstag in Ludwigshafen im Rahmen einer Telefonkonferenz. Einem denkbaren Verkauf der Bereiche und möglichem Lohndumping erteilte der Manager eine Absage. Die Bereiche bleiben "alle Teil der BASF". Die Bereiche sollten mehr Freiheiten erhalten, damit sie sich besser auf ihre Kunden einstellen können. Indes sei die Verselbstständigung der Einheiten ein mehrjähriger Prozess.
Die Geschäfte rund um Agrarchemie, Batteriematerialien und Beschichtungen hängen weniger mit dem Rest des Konzerns zusammen, dessen Produktion sich um Basischemikalien (Chemicals), Kunststoffe (Materials), Additive (Industrial Solutions) und Inhaltsstoffe für Konsumgüter (Nutrition & Care) dreht.
Den betroffenen Bereichen will der Vorstand jetzt mehr Freiheiten einräumen, damit sie sich besser auf Kunden und Wettbewerber einstellen können. Brudermüller nannte etwa andere Anreizsysteme für die Mitarbeiter und andere Softwaresysteme. Laut Finanzvorstand Dirk Elvermann ist die rechtliche Ausgliederung dafür notwendig. Brudermüller wollte von einer Ausgliederung im eigentlichen Sinne gar nicht sprechen.
Derweil will der Vorstand ab dem kommenden Jahr keine Umsatzprognosen mehr nennen. Ab der Bilanzvorlage am 23. Februar werde es lediglich Ziele für den Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereinflüssen (bereinigtes Ebitda) sowie den Barmittelzufluss geben. Damit ändert BASF auch die zentrale operative Gewinngröße: Bisher hatte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen (bereinigtes Ebit) im Vordergrund gestanden.
Das zuvor lange Zeit schwache Chartbild von BASF hellte sich zuletzt weiter auf. Bei der im historischen Vergleich sehr günstig bewerteten Dividendenperle (aktuelle Rendite – sollte es zu keiner Kürzung für das schwierige Jahr 2023 kommen: 7,7 Prozent) kann abgesichert mit einem Stoppkurs bei 36,00 Euro weiterhin auf eine nachhaltige Erholung spekuliert werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX