Wegen der Coronavirus-Krise will der BASF-Konzern im Laufe dieser Woche mit der Herstellung von Desinfektionsmittel beginnen. Derzeit würden die organisatorischen und technischen Voraussetzungen dafür geschaffen, da Desinfektionsmittel nicht zum Produktportfolio des Unternehmens gehörten, teilte ein Konzernsprecher am Montag in Ludwigshafen mit.
BASF plane derzeit, Krankenhäusern in der Metropolregion Rhein-Neckar Hand-Desinfektionsmittel zur Verfügung zu stellen, hieß es. Für die Herstellung habe das Chemie-Unternehmen eine Ausnahmegenehmigung des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums erhalten.
Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) hatte zuvor mitgeteilt, dass BASF dringend benötigte Mittel zur Haut- und Flächendesinfektion herstellen werde. Sie sei froh, dass der Konzern in enger Abstimmung mit dem Ministerium diese Möglichkeit schaffen konnte. Die Desinfektionsmittel würden vorrangig im medizinischen und pflegerischen Bereich in Rheinland-Pfalz zum Einsatz kommen, hieß es.
Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für BASF angesichts der Coronavirus-Krise von 58 auf 45 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Hold" belassen. Ein kurzfristiger Schock bei der Nachfrage nach Chemieprodukten vor allem in Europa veranlasste ihn zu einer Senkung der Schätzungen für insgesamt 17 Branchenwerte, schrieb Analyst Laurence Alexander in einer am Montag veröffentlichten Studie.
Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für BASF angesichts der globalen Coronavirus-Krise von 65 auf 55 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Neutral" belassen. Der kurzfristige Ergebnisausblick sei extrem unsicher für den Chemiesektor, mit zusätzlichem Gegenwind für einige Unternehmen durch den Ölpreis-Kollaps, so Analyst Chetan Udeshi.
Auch DER AKTIONÄR sieht das Marktumfeld für BASF weiter äußerst rau. DER AKTIONÄR rät daher weiterhin davon ab, bei dem DAX-Titel jetzt ins fallende Messer zu greifen. Allein am heutigen Montag verliert die Aktie erneut rund vier Prozent. Hier tröstet auch die aktuelle hohe Dividendenrendite von fast neun Prozent nur wenig.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BASF.
(Mit Material von dpa-AFX)