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Foto: Sven Simon/Imago
26.02.2024 Thorsten Küfner

BASF: Große Herausforderungen

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BASF

Das wird eine Herausforderung für den neuen CEO des Chemieriesen BASF. Denn der bisherige Konzernchef Martin Brudermüller hinterlässt seinem Nachfolger ein schweres Erbe. Nachfolger Markus Kamieth wird einen umfangreichen Konzernumbau moderieren müssen, bei dem auch am Stammwerk in Ludwigshafen zahlreiche Stellen wegfallen werden.

Der alte und auch der neue Vorstand unter Führung von Markus Kamieth werden aber am Standort Ludwigshafen festhalten, versicherte Brudermüller, der nach Ablauf der Hauptversammlung im April das Ruder übergibt. Ludwigshafen werde zwar kleiner werden, aber auch auf Sicht der größte Produktionsstandort im Konzern bleiben. 

Doch bis Ende 2026 sollen eben zusätzlich jährlich Kosten von einer Milliarde Euro gespart werden. Wie viele Stellen in Ludwigshafen diesen Plänen zum Opfer fallen werden, ist noch unklar. Brudermüller schloss auch die Schließung weiterer Anlagen nicht aus. Das Management und sein Nachfolger Kamieth sollen den größten Produktionsstandort neu aufstellen, wobei vor allem eine größere Profitabilität im Fokus steht. Ein Zielbild will das neue Vorstandsteam dann in der zweiten Jahreshälfte vorlegen.

Einsparungen soll es sowohl in der Produktion als auch in den Bereichen außerhalb geben. Die Fixkosten sollen durch Effizienzsteigerungen gesenkt und die Produktionskapazitäten dem Markt angepasst werden. "Die Situation ist ernst, daher schließen wir explizit keine Maßnahmen aus", hatte der scheidende Konzernchef die Lage skizziert.

Finanzchef Dirk Elvermann sprach von einer bereits länger anhaltenden Entwicklung. Von den knapp 112 000 Mitarbeitern waren zuletzt in Ludwigshafen 38 710 beschäftigt, davon zwei Drittel in der Produktion. Die Chemiegewerkschaft IG BCE kritisiert das verkündete Sparprogramm und den damit verbundenen Stellenabbau. Statt einem Sparprogramm nach dem nächsten brauche es Zukunftsinvestitionen und eine klare, nach vorne gerichtete, Perspektive, mahnte Gunther Kollmuß, Leiter des IGBCE-Bezirks Ludwigshafen.

Bereits 2022 hatte die BASF-Führung wegen verschlechterter Geschäfte und schwierigerer Rahmenbedingungen in Europa ein Sparprogramm angekündigt. Damit sollen die jährlichen Kosten bis Ende 2026 um insgesamt 1,1 Milliarden Euro gesenkt werden. Zu den Maßnahmen zählen der Abbau von rund 3300 Jobs weltweit, davon 700 Stellen in der Produktion in Ludwigshafen, sowie die Stilllegung mehrerer energieintensiver Chemieanlagen etwa für Ammoniak, wie BASF vor einem Jahr konkretisiert hatte.

Schon Ende des abgelaufenen Jahres seien die Kosten um rund 600 Millionen Euro gesunken. Die restlichen 500 Millionen Euro an Einsparungen aus dem Programm sollen ab dem Jahre 2026 hinzukommen. Insgesamt fielen für das laufende und neue Sparprogramm aber auch zunächst einmalige Kosten von knapp 1,8 Milliarden Euro an.

Auch für das laufende Jahr rechnet der BASF-Vorstand mit keiner deutlichen Besserung. Die Schwäche der Weltwirtschaft aus dem vergangenen Jahr dürfte sich 2024 fortsetzen, sagte Brudermüller. Das Wachstum werde sich voraussichtlich erst im Jahresverlauf etwas verstärken. In Europa bremsten weiter die vergleichsweise hohen Energiepreise und ungünstige Rahmenbedingungen die wirtschaftliche Entwicklung.

An seiner China-Strategie will der BASF-Vorstand indes weiterhin festhalten. Der DAX-Konzern hatte im Zuge von Berichten über mögliche Menschenrechtsverletzungen angekündigt, Anteile an den beiden Joint Ventures im chinesischen Korla zu verkaufen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der DAX-Konzern peilt für 2024 ein bereinigtes EBITDA zwischen 8,0 und 8,6 Milliarden Euro an. Im Vorjahr sank diese Kennzahl um fast 29 Prozent auf knapp 7,7 Milliarden Euro. Die Dividende für das abgelaufene Jahr soll sich erneut auf 3,40 Euro je Anteilschein belaufen.

BASF (WKN: BASF11)

Angesichts der im historischen Vergleich immer noch sehr günstigen Bewertung hat der DAX-Titel aus fundamentaler Sicht noch jede Menge Luft nach oben. Wer investiert ist, bleibt dabei und belässt den Stopp bei 36,00 Euro. 

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.

Mit Material von dpa-AFX

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