Das Marktumfeld für konjunkturabhängige Firmen wie etwa die Chemieproduzenten BASF oder Evonik bleibt nach wie vor herausfordernd. So hat sich nun in China die Stimmung in den Chefetagen in kleineren und mittleren sowie nicht staatlich dominierten Industrieunternehmen im Juli überraschend stark eingetrübt.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des chinesischen Wirtschaftsmagazins "Caixin" für das herstellende Gewerbe fiel im Juli nach Angaben vom Dienstag um 1,3 Zähler auf 49,2 Punkte.
Experten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, dabei aber im Schnitt einen Wert von 50,1 Zählern auf dem Zettel. Damit hätte der Index knapp über der kritischen Schwelle von 50 Punkten gelegen. Unterhalb der Marke ist von einer Verringerung der industriellen Aktivitäten auszugehen, darüber von einer Ausweitung.
Bereits am Montag hatte das Statistikamt die Daten für seine Umfrage in den Chefetagen großer und staatlich dominierter Industrieunternehmen veröffentlicht. Und auch hier ist die Lage trüb: Der staatliche Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe zog im Juli zwar leicht auf 49,3 Punkte an. Damit blieb der wichtige konjunkturelle Frühindikator aber den vierten Monat in Folge unter der Marke von 50 Punkten.
Nach einem starken Jahresauftakt scheint die Euphorie in der chinesischen Wirtschaft verflogen zu sein. Die exportgetriebene chinesische Wirtschaft leidet unter der schwachen globalen Nachfrage, dem kriselnden Immobilienmarkt sowie einem anhaltend schwachen Binnenkonsum. Hinzu kommen die geopolitischen Spannungen mit den USA, die China mit Technologiesanktionen belegt haben.
Immerhin etwas Wachstum in Europa
Indes ist die Wirtschaftsleistung in der Eurozone im Frühjahr etwas stärker als erwartet gewachsen. Im zweiten Quartal habe das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal um 0,3 Prozent zugelegt, teilte das Statistikamt Eurostat nach einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten im Schnitt ein Wachstum von 0,2 Prozent erwartet.
Im ersten Quartal hatte die Wirtschaft noch stagniert. Im vierten Quartal 2022 war die Wirtschaft sogar um 0,1 Prozent geschrumpft. Eine sogenannte technische Rezession war so knapp vermieden worden. Die Daten beziehen sich auf die 20 Länder der Eurozone. Kroatien war zum Jahreswechsel beigetreten.
Im Jahresvergleich legte die Wirtschaft im Zeitraum April bis Ende Juni um 0,6 Prozent zu. Volkswirte hatten mit 0,5 Prozent gerechnet.
Die Wirtschaftsentwicklung in den großen Ländern der Eurozone zeigte deutliche Unterschiede. So ist die Wirtschaft in Frankreich um 0,5 Prozent und in Spanien um 0,4 Prozent gewachsen. In Deutschland stagnierte die Wirtschaft. Die italienische Wirtschaft schrumpfte hingegen um 0,3 Prozent.
Ein Investment in Chemieaktien ist derzeit weiterhin eine Spekulation auf eine nachhaltige Wiederbelebung der Weltwirtschaft. Wer mit Evonik darauf setzen will, sollte den Stoppkurs bei 15,00 Euro platzieren, wer dies mit der Dividendenperle BASF machen will, sollte die Position mit einem Stopp bei 37,00 Euro nach unten absichern.
Mit Material von dpa-AFX
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