Die Aktie des Chemieriesen BASF hat seit Anfang des Jahres kräftig Gas gegeben und seitdem mehr als 20 Euro auf zuletzt 87,30 Euro zulegen können. Zu Wochenbeginn war das Papier sogar auf ein neues Allzeithoch bei 88,62 Euro gestürmt. Das bisherige Hoch vom Juni vergangenen Jahres bei 88,28 Euro wurde damit leicht übertroffen. Allerdings rutschte die BASF-Aktie nun vorerst wieder darunter zurück. Einige Analysten zeigen sich aber skeptisch, dass das Rekordniveau so schnell wieder erreicht werden kann.
Das Analysehaus Kepler Cheuvreux beispielsweise hat das Kursziel für BASF von 62 auf 60 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Reduce" belassen. Die Aktien des Chemiekonzerns seien überbewertet, schrieb Analyst Christian Faitz in einer Studie vom Montag. Faitz sah ein Abwärtspotenzial von mehr als 30 Prozent.
Projekt vorerst gestoppt
Am Dienstag meldete BASF außerdem, dass der Chemieriese die Entwicklung organischer Photovoltaik-Zellen für dünne und biegsame Solarmodule "auf Eis" gelegt. Grund sei der Preisverfall bei Silizium-Solarmodulen, sagte ein Sprecher am Dienstag und bestätigte einen Bericht der Tageszeitung "Die Rheinpfalz". Ein solcher Schritt sei aber "durchaus nichts Ungewöhnliches". Die BASF verfolge konstant etwa 3.000 Forschungsprojekte, davon würden pro Jahr im Schnitt 300 aus unterschiedlichen Gründen nicht weiter vorangetrieben.
Nach Angaben des Sprechers sollen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung auch in diesem Geschäftsjahr leicht steigen (2014: 1,88 Milliarden Euro). Das Umsatzpotenzial der Produkte, die in den Pipelines der Forschungsbereiche Biotechnologie, Chemie und Materialforschung stecken, bezifferte er aktuell auf zehn Milliarden Euro, bis 2020 sollen es 30 Milliarden Euro sein.
Attraktives Gesamtpaket
DER AKTIONÄR bleibt indes optimistisch, was die weitere Entwicklung der BASF-Aktie angeht. Trotz des deutlichen Kursanstiegs der vergangenen Wochen bleibt die Aktie einer der Favoriten. Nicht zuletzt die hohe Dividende dürfte das Papier bei den Anlegern weiterhin attraktiv machen.
(Mit Material von dpa-AFX)