Seit dem Jahresanfang enorm stark hat sich die Aktie des weltgrößten Chemieproduzenten BASF entwickelt. Noch Anfang Januar notierte das Papier bei gut 66 Euro. Mittlerweile kostet ein Anteilsschein bereits wieder über 80 Euro. Nach dem deutlichen Anstieg haben nun auch einige Analysten die Aktie einmal näher unter die Lupe genommen. Die Experten der DZ Bank stufen den Wert lediglich als Halteposition ein, haben den fairen Wert aber von 75 auf 85 Euro angehoben. Analyst Peter Spengler begründete den neuen fairen Wert in einer Studie vom Montag damit, dass die Aktie des Chemiekonzerns im Branchenvergleich unterbewertet sei. Wegen des niedrigen Ölpreises, der die Wintershall-Umsätze belaste, habe er seine BASF-Gewinnschätzungen für 2015 aber leicht gesenkt.
Konträre Meinungen
Die US-Bank Citigroup hat das Kursziel für BASF von 80 auf 90 Euro hingegen in der vergangenen Woche angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Zudem wurde die Aktie des weltgrößten Chemiekonzerns auf die "Focus List" der Citigroup gesetzt. Das zyklische Erholungspotenzial sorge für Aufwind, schrieb Analyst Andrew Benson in einer Studie vom Mittwoch. Das Papier könnte in diesem Jahr aufwerten, unterstützt von den starken Finanzkennziffern der Ludwigshafener.
Völlig anderer Ansicht ist hier aber die Privatbank Berenberg. Sie hat BASF sogar von "Hold" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel von 75 auf 65 Euro gesenkt. Bei dem Chemiekonzern werde derzeit unterschätzt, wie sehr der sinkende Ölpreis das operative Ergebnis (Ebit) belasten könnte, erklärte Analyst Jaideep Pandya. Schließlich weite das Unternehmen seine Ölproduktion derzeit aus. Hinzu kämen der Gegenwind für die Renditen in der Chemiesparte und der schwache Zufluss liquider Mittel. Die "goldenen Zeiten" der Aktien zwischen 2003 und 2013 seien vorbei.
Starker Dividendenzahler
DER AKTIONÄR sieht das BASF-Papier weiterhin günstig bewertet. Zudem überzeugt die starke Dividendenrendite von 3,6 Prozent, was auch bei den Anlegern nach wie vor gut ankommen dürfte. Auch charttechnisch ist noch Luft nach oben. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 61 Euro investiert.
(Mit Material von dpa-AFX)