Alles scheint perfekt: Nachdem der weltgrößte Goldproduzent Barrick Gold seine feindliche Übernahmeofferte für Newmont Mining zurückgezogen hat und sich die beiden Konzerne auf ein joint-Venture in Nevada geeinigt hatten, schien der Weg frei für die Übernahme von Goldcorp durch Newmont. Doch nun meldet sich ein Großaktionär zu Wort und sagt: Nein, er stimme der Übernahme nicht zu.
Paulson & Co sprach sich gegen den Deal aus. Die Gewinne, die sich aus dem Joint-Venture mit Barrick Gold in Nevada ergeben, würden so wieder zunichte gemacht. In der zehn Milliarden Dollar schweren Übernahme ist ein Premium von 15 Prozent, also rund 1,5 Milliarden Dollar, für Goldcorp vorgesehen. Und das ist Paulson ein Dorn im Auge. Die Goldcorp-Aktionäre würden einseitig bevorzugt. Der Hedge-Fonds erklärte, man werde die eigene Position überdenken, sollte es ein Angebot ohne einen Aufschlag geben. Dann würde der volle Wert des Nevada-Joint-Ventures mit Barrick Gold auch den Newmont-Aktionären zu Gute kommen, denen er auch zustehe.
2,6 Prozent an Newmont
Nach eigenen Angaben kontrolliert Paulson 14,2 Millionen Newmont-Aktien. Bedenkt man, dass Newmont 535 Millionen Aktien ausstehen hat, kontrolliert Paulson also rund 2,6 Prozent der Aktien von Newmont. Damit kann Paulson alleine wenig erreichen. Doch bei Detour hat man gesehen, dass der Hedge-Fonds-Manager durchaus in der Lage ist, andere Aktionäre auf seine Seite zu ziehen. Allerdings war das Management von Detour nicht gerade erfolgreich und der Konzern kämpft mit einer eher schlechten Bilanz – beides kann man nun bei Newmont nicht wirklich behaupten.
Paulson hat sich als erster Großaktionär gegen die Übernahme von Goldcorp ausgesprochen. Derzeit ist nicht absehbar, ob andere Großaktionäre wie VanEck oder auch Vanguard seinem Beispiel folgen. Wenn diese der Übernahme zustimmen, wird es schwierig für Paulson dagegen anzukommen. Dennoch: Die Übernahme von Goldcorp könnte sich schwieriger gestalten als von Newmont erwartet.