Der Goldpreis ist gestern deutlich unter die Räder gekommen. Am Ende rutschte Gold sogar unter die Marke von 1.290 Dollar. Doch am heutigen Tag setzt der Goldpreis zu einem Rebound an. Die Minenaktien präsentieren sich aber im frühen Handel nur leicht verbessert. Die große Frage ist: Ist das Gewitter schon vorüber und bieten sich gerade Kaufchancen oder sehen wir nur eine Zwischenerholung?
Zunächst: Die Aktie des weltgrößten Goldproduzenten Barrick Gold hat sich in dem Trubel der vergangenen Tage gut gehalten. Angesichts dessen, dass der Goldpreis von seinem Zwischenhoch im Februar bei knapp 1.350 Dollar bis unter 1.290 Dollar zurückgesetzt hat, darf es durchaus als Erfolg gewertet werden, dass die Barrick-Aktie nahe eines 52-Wochen-Hochs notiert. Das Papier profitiert von dem neuen Joint Venture in Nevada mit Newmont Mining. Bei Barrick können Anleger schwache Tage zum Auf- oder Ausbau ihrer Position nutzen.
Bei Kirkland Lake sieht die Lage etwas anders aus. Die Aktie hat in den vergangenen Wochen geradezu eine parabolische Bewegung an den Tage gelegt und kannte nur eine Richtung: die nach oben. Doch mittlerweile scheint es chattechnisch eine (temporäre) Top-Bildung zu geben. Dazu hat man sich von Chairman Eric Sprott getrennt. Besonders heikel: Sprott hatte bereits damit begonnen, eigene Aktien von Kirkland Lake zu verkaufen. Jetzt, da er kein Insider mehr ist, muss er solche Verkäufe nicht mehr melden. Von daher sollten Anleger noch etwas Vorsicht walten lassen. Die Aktie ist nicht wirklich günstig. Zudem stellt sich nach wie vor die Frage, wieso Kirkland Lake die eigene Aktie bislang nicht als Akquisitionswährung eingesetzt hat.
K92 Mining hat ebenfalls am blutigen Donnerstag Federn lassen nüssen. Das Papier ist nach wie vor sehr spekulativ. Hat Anlegern aber seit Ende November mehr als 100 Prozent Kursgewinn beschert. Zuletzt hatte DER AKTIONÄR zur Mitnahme von Teilgewinnen geraten. Zwar hat K92 mit guten Bohergebnissen von Blue Lake aufwarten können. Doch ein Neueinstieg drängt sich auf dem aktuellen Niveau (noch) nicht auf. Das Papier weist zwar keine Überbewertung auf, aber ist auch nicht mehr extrem billig wie noch im Herbst 2018.
Minenaktie ist nicht gleich Minenaktie. Natürlich würde ein Ausbruch des Goldpreises über 1.375 Dollar zu einer Neubewertung der Situation führen. Doch auf dem aktuellen Niveau scheint vor allem Kirkland Lake noch etwas Korrekturpotenzial zu haben. Bei Barrick preist der Markt das Einsparpotenzial gerade ein. Die relative Stärke gegen den Minensektor macht Mut. K92 hat als reinrassiger Hot-Stock sein Eigenleben. Hier wird auch viel darauf ankommen, wie die neue Ressource für Kora/Kora-North ausfallen wird.