Der eine oder andere Marktteilnehmer mag sich am Freitag verwundert die Augen gerieben haben. Die Aktie des Goldproduzenten Barrick Gold legte trotz eines schwächeren Goldpreises zu. Der Grund war eine Analysteneinschätzung seitens Goldman Sachs: Die Analysten heben den Wert auf Conviction Buy.
Das kommt für den einen oder anderen sicher mehr als überraschend. Schließlich hat die US-Bank wiederholt mit extrem negativen Kommentaren zum Goldpreis auf sich aufmerksam gemacht. Dennoch scheinen sie von Barrick Gold überzeugt zu sein. Sie gehen davon aus, dass Barrick in den Jahren 2014 bis 2018 einen Free Cash-Flow von mehr als fünf Milliarden Dollar erzeugen kann. Goldman lobt dazu, dass Barrick den Weg zu einer weiteren Portoflio-Optimierung weiter beschreitet – und das bedeute, unrentable Assets zu verkaufen. Der Free Cash-Flow sollte Barrick dazu in die Lage versetzen, Schulden zu reduzieren und sich finanziell flexibler aufzustellen.
Im Moment kämpft Barrick Gold mit rund zehn Milliarden Dollar Schulden. Allerdings handelt es sich dabei um langfristige Schulden, so dass Barrick genügend Zeit hat, diese Schulden abzubezahlen. Ein Free Cash-Flow in der Größenordnung wie von Goldman Sachs berechnet würde den Konzern tatsächlich in eine wesentlich bessere finanzielle Situation bringen. Allerdings ist das Hauptproblem von Barrick Gold damit noch immer nicht gelöst: das mangelnde Wachstum. Nachdem Pascua-Lama, das große Zukunftsprojekt von Barrick auf Eis liegt, sind Alternativen derzeit Fehlanzeige. DER AKTIONÄR sieht Barrick Gold weiterhin als solides Investment im Goldbereich, glaubt jedoch, dass andere Konzerne wie beispielsweise Goldcorp über mehr Potenzial verfügen.