Die Minenaktien in Kanada gerieten im gestrigen Handel deutlich unter Druck. Und das, obwohl der Goldpreis selbst kaum nachgab. Die Gründe dürften vor allem in einer Abstufung der britischen Großbank HSBC zu suchen sein. Die Experten haben sowohl das Ziel für den Goldpreis revidiert, als auch einzelne Aktien abgestuft.
Bislang sah HSBC für das laufende Jahr einen Goldpreis von 1.435 Dollar je Feinunze. Doch die Analysten haben die Prognose auf 1.292 Dollar reduziert. Und auch für das nächste Jahr rechnet man im Hause HSBS jetzt mit einem niedrigeren Goldpreis. Bislang ging man von 1.395 Dollar aus, jetzt von 1.310 Dollar.
Höherer Cash-Flow, aber…
Im Zuge der Reduzierung des Goldpreises haben die Analysten auch die Kursziele für eine Reihe von Aktien gesenkt – darunter auch Barrick Gold. Zwar geht HSBC davon aus, dass Barrick Gold in diesem Jahr von neuen Plänen für Minen profitieren könnte, die den Cash-Flow nach oben treiben könnten. Doch das würde zu Lasten der Goldreserven und damit letztlich zu Lasten des Minenlebens gehen. Sie senkten das Kursziel von 19,60 auf 16,50 Dollar und reduzierten die Einstufung auf Underweight.
Dabei ging etwas unter, dass Barrick Gold gestern zwei weitere australische Minen, Kanowa Belle und die Kundana-Mine, an Northern Star Resources verkauft hat. Für die beiden Minen hat Barrick 75 Millionen australische Dollar erhalten. Insgesamt summieren sich die Verkäufe von Minen, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören, auf 850 Millionen Dollar, teilte Barrick mit.
Das Chartbild hat sich gestern eingetübt. Dennoch: Die Aktie von Barrick Gold ist eine interessante Depotbeimischung. Die Stimmung für den Goldpreis und auch Goldminenaktien ist ausgesprochen negativ. Das könnte durchaus der Nährboden für eine nachhaltige Erholung sein. Investierte Anleger bleiben an Bord. Der Rücksetzer bietet noch nicht investierten Anlegern die Möglichkeit zum Aufbau einer ersten Position.