Barrick hat es also getan: Der Konzern hat einige seiner U.S. Assets verkauft. Die Käufer: Kinross und ein Private Equity Unternehmen. Barrick Gold erhält dafür 610 Millionen Dollar von Kinross und 110 Millionen Dollar von Waterton Precious Metals Fund II. Kein schlechtes Geschäft für den weltgrößten Goldproduzenten.
Waterton sichert sich für die 110 Millionen Dollar zum einen die Ruby Mine von Barrick, zum anderen auch 70 Prozent an dem Spring Valley Projekt. Kinross bekommt dafür den 50-prozentigen Anteil an Round Mountain. Barrick hatte die Mine bereits mit Kinross als Joint Venture betrieben. Zudem erhält Kinross Bald Mountain.
Guter Deal für Barrick
Auf den ersten Blick eine Win-win-Situation. Kinross kann sein Produktionsprofil in Nevada erhöhen und Barrick bekommt Geld, um den Schuldenabbau von drei Milliarden Dollar zu vervollständigen. Nun, für Barrick mag dies wirklich ein gutes Geschäft sein. Bei Kinross bin ich mir hingegen nicht ganz so sicher. Auf den ersten Blick: Kinross bekommt die volle Kontrolle über Round Mountain und Bald Mountain und wird den Cashflow bei einem Goldpreis von 1.200 Dollar um etwa 70 Millionen Dollar. Auf den ersten Blick wäre der Deal damit auch für Kinross o.k. Aber:
Das Minenleben ist alles andere als erquickend. Round Mountain dürfte nur noch ein Minenleben von drei Jahren haben, Bald Mountain nur noch von sieben Jahren. Angesichts dieser Zahlen hat Kinross eigentlich keine Chance, den Kaufpreis wieder hereinzuholen. Mit anderen Worten: Kinross baut auf das Explorationspotenzial der beiden Minen. Sicher: Kinross kennt Round Mountain sehr gut. Aber die Frage ist: Kann das Minenleben wirklich deutlich verlängert werden?
Unterm Strich war der Verkauf für Barrick ein gutes Geschäft. Bei Kinross wäre ich dagegen nicht so sicher. Der Konzern will sich unabhängiger von seinen russischen Assets machen und will die Produktion in sicheren Regionen, sprich Nevada, ausbauen. Doch dafür zahlt Kinross einen hohen Preis – und spekuliert auf einen höheren Goldpreis.