Brechen jetzt alle Dämme? Die Goldminenaktien werden heute in den USA zur Schlachtbank geführt. Kaum ein Wert kann sich dem Abwärtssog entziehen. Der Goldminenindex HUI büßt deutlich an Wert ein. Der Grund: Der Goldpreis bricht aus seinem Dreieck nach unten aus und generiert gerade ein Verkaufssignal.
Es gibt keine Unternehmensmeldungen, dennoch brechen die Minenaktien in den USA ein. Die Bewegung steht im engen Zusammenhang mit der Entwicklung des Goldpreises. Nachdem die Notierung zuletzt mehrfach beim Versuch nach oben auszubrechen gescheitert ist, steht der Goldpreis massiv unter Druck. Als Aufhänger dient offensichtlich die Meldung, wonach die Goldeinfuhr nach China im April deutlich gesunken ist.
14-Monats-Tief
Die Nettoimporte beliefen sich im April auf 65,4 Tonnen – ein 14-Monats-Tief. China ist der größte Konsument für Gold. Der Einbruch deutet auf eine Nachfrageschwäche hin. Und das ist ein schlechtes Zeichen für den physischen Goldhandel. Im März wurden noch 85 Tonnen nach China importiert.
Rekordnachfrage im vergangenen Jahr
Nun mag der eine oder andere argumentieren, dass dies eigentlich kein Grund für den Einbruch beim Goldpreis sein kann. Schließlich hatte China im vergangenen Jahre eine Rekordnachfrage zu verzeichnen – dennoch notierte Gold im Jahresverlauf schwächer. Doch die Meldung scheint in einem ohnehin negativen Umfeld für Gold auf fruchtbaren Boden zu fallen.
Margen schmelzen dahin
Die Aktien der Goldproduzenten stürzen im Sog des Goldpreises mit ab. Anleger sehen die Marge der Produzenten dahinschmelzen. Zwar hat Barrick mit zuletzt rund 900 Dollar Produktionskosten noch ein vernünftiges Polster – doch die Durchschnittlichen Produktionskosten der Branche liegen bei etwa 1.100 bis 1.120 Dollar. Insofern dürfte ein größerer Rutsch die Produzenten hart treffen. Schon jetzt gibt es zahlreiche Goldprojekte, die nicht mehr kostendeckend betrieben werden.
Auch wenn die Preise bei einigen Aktien derzeit zum Einstieg einladen. Die Erfahrung zeigt: Billiger geht immer. Von daher sollten Anleger eine Trendwende abwarten. Das Gute – wenn man denn nach etwas Gutem suchen will: Derzeit wird kein Unterschied gemacht, ob die Unternehmen aussichtsreich sind oder eher nicht, nahezu jedes Unternehmen wird verkauft. Und das deutet zumindest auf einen Ausverkauf hin.