Der Inflationsdruck und die Aussicht auf steigende Zinsen befeuert hierzulande die Aktien von Deutscher Bank, Commerzbank und Co. Wegen ihrer enormen Profitabilität favorisieren Branchenprofis darüber hinaus die Papiere amerikanischer Großbanken. Bei einem Unternehmen sind sie sicher: Das Management stapelt tief. Zu tief.
Banken-Analyst Mike Mayo hat am Montag nicht lange gefackelt und das Kursziel für Bank of America (BoA) auf 66 Dollar je Aktie angehoben. Mayos Ziel ist damit das höchste unter den Dutzenden Analysten, die BoA folgen, und impliziert auf dem aktuellen Niveau (48,33 Dollar) ein Potenzial von 36 Prozent.
Nun sind hohe Kursziele per se nichts Ungewöhnliches an der Wall Street, auch nicht, wenn es Banken betrifft. Interessant ist die Begründung von Mayo für sein Upgrade: „Wir glauben, dass das Management bei den positiven Auswirkungen steigender Zinsen für den Konzern untertreibt.“
Mit anderen Worten: Bank of America stapelt tief. Das heißt im Umkehrschluss: Macht die Fed bei den Zinsen ernst – bislang rechnen Marktteilnehmer mit vier Zinsschritten für 2022 –, dürften bei Bank of America die Kassen sogar noch lauter klingeln als ohnehin erwartet.
Was das Papier aus Sicht von Mayo besonders attraktiv macht: eine starke Wettbewerbsposition, niedrig verzinste Kundeneinlagen sowie die starke Kostendisziplin des Unternehmens.
Die Aktie von Bank of America befindet sich auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR und hat allein im laufenden Jahr rund neun Prozent an Wert hinzugewonnen. Seit der Kaufempfehlung notiert die Aktie 85 Prozent im Plus, inklusive Dividende sogar 89 Prozent. Das Kursziel verbleibt bei 60 Euro, der Stopp bei 33 Euro.