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Banco Espirito Santo: Der Countdown läuft

Banco Espirito Santo: Der Countdown läuft
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Thorsten Küfner 30.07.2014 Thorsten Küfner

Heute nach Handelsschluss wird die Banco Espirito Santo (BES) ihre Zahlen für das zweite Quartal veröffentlichen. Bereits gestern ging es mit dem ohnehin schon gebeutelten Aktienkurs der portugiesischen Großbank kräftig nach unten. Der Grund: Die Zeitung „Expresso“ berichtete, dass der Konzern heute einen satten Verlust von drei Milliarden Euro ausweisen wird. Damit wäre das überschüssige Kapital von mehr als zwei Milliarden Euro mehr als aufgebraucht und das Institut müsste wohl eine weitere Kapitalerhöhung durchführen. Egal wie hoch der Verlust letztlich ausfällt, die Ausgabe neuer Aktien wird indes immer wahrscheinlicher. Nun hat auch die Portugiesische Zentralbank betont, dass man zuversichtlich sei, dass es in diesem Falle genügend Interessenten für die neuen BES-Aktien geben dürfte. Es bleibt jedenfalls spannend, was die BES heute Abend bekannt geben wird.

Wie hoch wird der Verlust?

Eines stand ohnehin schon vor Wochen fest: Die Zahlen zum zweiten Quartal werden tiefrot sein. Wie hoch der Fehlbetrag am Ende ausfallen wird, hängt im Endeffekt nur noch davon ab, wie viel Wertberichtigungen auf Kredite für die Gesellschaften der insolventen Grupo Espirito Santo bereits abgeschrieben werden. Insgesamt hat die BES hierbei rund 1,2 Milliarden Euro im Feuer. Zudem könnten rund 700 Millionen Euro an Schadenersatzforderungen von Investoren, die über die BES Papiere oder Schuldverschreibungen an der GES gekauft haben, auf die BES zukommen. Darüber hinaus kommt die große Unbekannte: Wertberichtigungen in Angola. Die Tochter BES Angola soll sich mit ausfallgefährdeten Krediten in Milliardenhöhe herumschlagen. Es wird spannend werden, wie hoch die Abschreibungen hierfür ausfallen werden.

Möglichkeit für einen reinen Tisch

Letztlich wäre es für die Aktie aber womöglich gar nicht so dramatisch werden, sollte die BES bei der Bilanzvorlage wirklich reinen Tisch machen, beherzt Wertberichtigungen vornehmen und dann eben einen hohen Milliardenverlust ausweisen. Gesetzt den Fall man kann den Marktteilnehmern anschließend rasch neue Investoren präsentieren, die den Eigenkapitalpuffer wieder aufbauen, könnte es trotz eines hohe Verlustes wieder relativ rasch nach oben gehen. Gelingt es der BES hingegen nicht, in Kürze neue Investoren zu präsentieren, dürfte sich der Kursrutsch fortsetzen.

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Starke Nerven gefragt

Die BES-Titel bleiben weiter für konservative Anleger ungeeignet. Mutige Anleger mit einem langen Atem können angesichts des günstigen Bewertungsniveaus zugreifen. Der Stopp sollte bei 0,33 Euro belassen werden.

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