Die Aktie der portugiesischen Großbank Espirito Santo gerät im heutigen Handel erneut kräftig unter Beschuss und markiert ein neues Allzeittief. Mittlerweile haben sich die Papiere zumindest wieder etwas erholen können. Grund für den Kursrutsch waren weitere Probleme in der Eigentümerfamilie Espirito Santo. So ist die in Luxemburg ansässige Rioforte, eine 100-prozentige Tochter der Espirito Santo International, offenbar nicht in der Lage, Portugal Telecom eine heute fällige Anleihe in Höhe von 847 Millionen Euro zu begleichen. Medienberichten zufolge soll die Fälligkeit nun auf ein späteres Datum verschoben werden.
Noch mehr Notverkäufe?
Die Geldnot beim Großaktionär spiegelt sich an der Börse wie schon seit mehreren Wochen in einem Kursrückgang bei der BES wider. Verständlich, schließlich ist es durchaus denkbar, dass Espirito Santo International weitere Aktien der BES auf den Markt werfen muss, um die notwendigen Mittel hierfür aufbringen zu können. Dies drückt natürlich auch den BES-Kurs weiter in den Keller.
Nur für Zocker!
Die Gefahr, dass weitere BES-Aktien auf den Markt geworfen werden sowie das schaurige Chartbild sprechen natürlich klar gegen einen Einstieg. Fundamental betrachtet ist der Kursabsturz mittlerweile allerdings überzogen. Die BES dürfte im kommenden Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben. Das 2015er-KGV liegt bei nur 6, das Kurs-Buchwert-Verhältnis sogar lediglich bei 0,3. Sehr mutige Anleger können daher über einen Einsteig nachdenken.