Der chinesische Premierminister Li Qiang hat in dieser Woche die führenden Chipausrüstungsunternehmen und KI-Firmen des Landes besucht. Angesichts der US-Sanktionen gegen China forderte er weitere Investitionen in diese Sektoren. Ein großer Profiteur der potenziellen Maßnahmen dürfte der Internetdienstleister Baidu sein.
Li besuchte neben Baidu auch den Chipausrüstungshersteller Naura Technology wie aus einem Bericht des staatlichen Senders CCTV hervorgeht. Er betonte, dass künstliche Intelligenz ein wichtiger Motor für die Entwicklung "neuer Produktivkräfte" sei, dem neuen Wirtschaftsmotto von Präsident Xi Jinpingfür qualitatives Wachstum.
Li forderte auch vorausschauende Planung, um technologische Durchbrüche voranzutreiben, sowie beschleunigte Investitionen in Chinas Technologie- und Innovationsbereiche.
Der Besuch erfolgt vor dem Hintergrund zunehmender Bemühungen der USA, Chinas Wachstum in den Bereichen künstliche Intelligenz und Halbleiterentwicklung zu bremsen. Die Biden-Regierung erwägt laut Bloomberg in diesem Monat Sanktionen gegen mehrere chinesische Technologieunternehmen, darunter den Speicherchip-Hersteller ChangXin Memory Technologies.
Der Milliardär und Gründer von Baidu, Robin Li, sagte Anfang dieses Monats, dass die neueste Version seines KI-Modells Ernie bei chinesischen Sprachaufgaben "deutlich weiter" sei als ChatGPT 4 von OpenAI.
Sollte die chinesische Regierung tatsächlich Investitionen in den Chip- und KI-Sektor tätigen, dürfte das dem Aktienkurs von Baidu starken Rückenwind verleihen. Diesen hätte das Papier angesichts der angeschlagenen charttechnischen Lage allerdings auch dringend notwendig.
Erhalten chinesische KI-Firmen wie Baidu finanzielle Rückendeckung von der Regierung, wird das den Aktien höchstwahrscheinlich helfen. Noch hat diese aber keine konkreten Maßnahmen verkündet. Ein Nachkauf drängt sich derzeit nicht auf.