Der Technologiekonzern Baidu wurde in den vergangenen beiden Tagen stark abverkauft. Die Aktie kam im Zusammengang mit dem in Schwierigkeiten geratenen Hedgefonds Archegos in den USA unter die Räder. Doch nun wittern Anleger wieder ihre Chance und greifen beherzt bei dem Papier zu. Baidu notiert heute an erster Stelle im Nasdaq. Hintergrund ist auch ein positiver Analystenkommentar der Citigroup.
Der Hedgefonds Archegos Capital von Bill Hwang, der bereits 2012 einen Hedgefonds schließen und eine Strafe wegen Insiderhandels akzeptieren musste, ist in Schieflage geraten. Mit Swap-Derivaten hatte er unter anderem bei Baidu auf steigende Kurse gewettet. Doch Sicherheiten konnten nicht hinterlegt werden, sodass die beteiligten Banken ihre Pakete per Blocktrades auf den Markt warfen – und so für große Kursverluste bei den Aktien sorgten.
Aussichtsreiche Wachstumsperspektive
Die Aktien sind seit ihrem Höchststand im Februar um mehr als 30% gefallen; Citi schrieb, dass ein Teil dieser Schwäche nicht auf die Fundamentaldaten zurückzuführen ist. Die Wachstumsaussichten bleiben vielversprechend, angesichts einer "säkularen Nachfrageerholung" und eines schnelleren Wachstumspfades im Cloud-Geschäft. Analystin Alicia Yap sieht auch Aufwärtspotenzial bei Baidus Apollo-Einheit für autonomes Fahren und hat die Empfehlung für die Aktie auf „Buy“ mit einem Kursziel von 364,00 Dollar gesetzt.
60 Prozent Potenzial
Yap befindet sich in bester Gesellschaft: Von den 46 Analysten, die laut Bloomberg Baidu covern, raten satte 36 zum Einstieg. Nur zwei würden sich nun von den Papieren trennen. Unter dem Strich ergibt sich ein durchschnittliches Kursziel von 347,47 Dollar, was noch ein Potenzial von mehr als 60 Prozent eröffnet.
Mutige Anleger können das Niveau kaufen und setzen auf eine zügige Erholung der Kurse nach dem Absturz der letzten zwei Tage. Fundamental stimmt das Geschäftsmodell bei dem Konzern aus China.