Das selbstfahrende Auto ist für Privatleute bloßer Komfort. Für die Industrie ist es jedoch die Revolution. Besonders Logistikunternehmen werden die Entwicklung im Auge behalten, da sich hier Lohn-, Sprit- und Versicherungskosten einsparen lassen.
In China könnte diese Revolution Baidu einleiten. Vor kurzem hat der Internet-Konzern Pläne eines autonomen Kleinlasters vorgestellt. Der Truck entsteht in Zusammenarbeit mit Foton Motors, einem chinesischen Nutzfahrzeughersteller. Das plakativ als „Super Truck“ bezeichnete Fahrzeug nutzt dabei die neueste Technologie beider Unternehmen.
Seit Baidu im Jahr 2013 gegen Google und Tesla im Rennen um das selbstfahrende Auto antrat, hat sich viel getan. Bereits 60 Unternehmen arbeiten eng mit Baidu zusammen. Mehr als 150 Autos wurden mit der Selbstfahrer-Technologie ausgestattet. Die Kameras erkennen die Umgebung mit einer Genauigkeit von 90,13 Prozent – so genau sind die Konkurrenzsysteme von Google, Tesla und Co. noch nicht.
Die Entwicklung Baidus befindet sich momentan auf dem L3-Level, der limitierten selbstfahrenden Automation. Soll heißen: Auf langen Straßen kann man die Kontrolle problemlos dem Assistenz-System überlassen, während im Innenstadtverkehr der Fahrer ans Steuer muss. Nächste Stufe wäre L4 und damit das vollständig autonome Fahren.
Die überfüllten und chaotischen Straßen in Chinas luftverschmutzten Großstädten könnten der erste und größte Markt für fahrerlose Assistenzsysteme werden. Baidu erwartet, dass ihre ersten selbstfahrenden Automobile 2018 auf der Straße zu finden sind. Die Massenproduktion soll 2021 starten.
Seit Wochenstart konnte Baidu rund sechs Prozent zulegen. Jetzt steht die Aktie vor der 200-Tage-Linie bei 174 Dollar. An dieser Marke könnte der knapp zweimonatige Abwärtstrend brechen. Längerfristig befindet sich die Baidu-Aktie in einem Seitwärtstrend, der im Bereich von 140 Euro unterstützt wird und auf der Oberseite von den Hochs im April und September gedeckelt ist.