Am morgigen Mittwoch wird Axel Springer die Zwischenbilanz für das erste Quartal vorlegen. Im Vorfeld der Zahlen sind die Experten geteilter Meinung: Während Warburg Research zum Kauf rät, erhöht BlackRock die Short-Position.
Während Warburg-Analyst Jochen Reichert sein „Buy“-Rating mit einem Kursziel von 60 Euro für die Springer-Aktie bestätigt hat, hält Nizla Naizer von der Deutschen Bank den MDAX-Titel auf dem aktuellen Niveau für fair bewertet. Die Analystin hat die Einstufung auf „Hold“ mit einem Kursziel von 53 Euro bestätigt.
Mit fallenden Kursen rechnet man dagegen offenbar beim Vermögensverwalter BlackRock. Wie aus dem Bundesanzeiger hervorgeht, hat das Unternehmen seine Netto-Leerverkaufsposition bei Axel Springer kurz vor den Quartalszahlen auf 0,6 Prozent leicht ausgebaut. Damit ist BlackRock jedoch der einzige Shortseller mit einer Leerverkaufsposition oberhalb der Offenlegungsschwelle von 0,5 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals.
Im Schnitt rechnen die von der Nachrichtenagentur Bloomberg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit einem Umsatzplus um gut sieben Prozent auf 836,3 Millionen Euro. Beim operativen Ergebnis (EBITDA) wird eine Steigerung um 16,5 Prozent auf 146,7 Millionen Euro prognostiziert.
Schwäche im Zeitungsgeschäft
Aller Voraussicht wird der Konzern für das erste Jahresviertel einen erneuten Auflageschwund bei den Zeitungen BILD, WELT und BILD am Sonntag melden. Laut IVW-Quartalsanalyse sei der Absatz per Abo und Einzelhandel im ersten Quartal bei den drei Blättern jeweils um mehr als zehn Prozent zurückgegangen.
Dessen ungeachtet hat sich Springer-Chef Mathias Döpfner bei der Hauptversammlung Ende April zuversichtlich gezeigt: Springer habe die geeigneten Instrumente, dem „strukturellen Gegenwind“ standzuhalten. Dies hat er mit einer Bestätigung der Mittelfrist-Prognose für die Sparte „Bezahlangebot“ untermauert.
Wachstumsmotor Anzeigenportale
Darüber hinaus hat der Traditionsverlag rechtzeitig die Weichen für die digitale Zukunft gestellt. Den Großteil des Konzernumsatzes, der Werbeerlöse und des operativen Ergebnisses (EBITDA) wurden im Jahr 2016 digital erwirtschaftet. Wachstumstreiber hinter dieser Entwicklung ist vor allem das boomende Geschäft mit Anzeigenportalen im Internet. Auch dank strategischer Zukäufe ist Springer in diesem Bereich inzwischen die weltweite Nummer 1.
Disruption als Chance
Zudem will das Unternehmen weitere neue Geschäftsfelder erschließen. Erst am Montag wurde die Gründung einer Beratungsagentur bekanntgegeben, die Firmen bei der digitalen Transformation und der Bewältigung „disruptiver Herausforderungen“ unterstützen will. Das Tochterunternehmen namens hy wird unter anderem von Christoph Keese, Bestseller-Autor und ehemaliger Executive Vice President bei Axel Springer geleitet. Der Medienkonzern hält rund 60 Prozent der Anteile.
Aktie vor Zahlen auf 52-Wochen-Hoch
Nachdem der Kurs den Dividendenabschlag in Höhe von 1,90 Euro schnell verdaut hatte, ist die Springer-Aktie kurz vor den Zahlen auf den höchsten Stand seit September 2015 geklettert. Nun gilt es, die Widerstandszone zwischen 54 und 56 Euro zu überwinden, eher der Weg in Richtung Allzeithoch aus technischer Sicht frei ist. Investierte Anleger bleiben dabei und setzten auf Rückenwind durch die Zahlen.
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