Schwindende Auflagen machen auch vor Traditionsblättern wie Bild und Welt nicht Halt. Trotzdem hat Mathias Döpfner, Vorstandschef von Axel Springer, bei der Hauptversammlung am Mittwoch das Ziel bekräftigt, das Spartenergebnis mittelfristig stabil halten zu wollen. Die vorgeschlagene Rekorddividende von 1,90 Euro wurde von den Anlegern angenommen.
Die Sparte „Bezahlangebote“, in der das Unternehmen unter anderem die Digital- und Printangebote von Zeitungen wie Bild und Welt zusammenfasst, soll von 2017 bis 2019 Ergebnisse von jährlich 205 bis 225 Millionen Euro erzielen, so Döpfner. Damit hat er die im März ausgegebene Mittelfristprognose bestätigt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war das operative Spartenergebnis (EBITDA) wegen hoher Investitionen um rund vier Prozent auf 214,4 Millionen Euro zurückgegangen.
Am Vortag hatte das Branchenportal Meedia unter Berufung auf die IVW-Quartalsanalyse berichtet, dass von den Springer-Blättern Bild (incl. Fussball Bild), Bild am Sonntag und Welt am Sonntag im ersten Quartal 2017 jeweils mehr als zehn Prozent weniger Exemplare per Abo und Einzelhandel verkauft wurden als im Vorjahreszeitraum. Prozentual gehörten die drei Zeitungen damit zu den größten Verlierern in den Kategorien „überregionale Tageszeitungen“ beziehungsweise „Wochen- und Sonntagszeitungen“.
Dessen ungeachtet äußerte sich Döpfner aber zuversichtlich: Springer habe die geeigneten Instrumente, dem „strukturellen Gegenwind“ standzuhalten. Er verwies dabei auf die Zahl digitaler Abonnements von Bild und Welt, die 2016 um zehn Prozent auf 421.000 gestiegen war.
Digitales Wachstums dank Anzeigenportalen
Das Digitalgeschäft hat inzwischen den höchsten Stellenwert im Springer-Konzern. Im Geschäftsjahr 2016 hat das Unternehmen 67 Prozent des Konzernumsatzes und sogar 85 Prozent der Werbeerlöse sowie 72 Prozent des operativen Ergebnisses digital erwirtschaftet.
Vor allem die Sparte „Rubrikenangebote“ mit Online-Portalen etwa für Stellenangebote oder Immobilien hat sich zum Wachstumsmotor entwickelt. Mit einem Spartenumsatz von zuletzt rund 880 Millionen Euro ist Springer in dem Bereich mittlerweile zum Weltmarktführer aufgestiegen. Um diese Position weiter auszubauen hatte Springer erst am Dienstag verkündet, das mit 105 Millionen Euro bewertete französischen Immobilienportal Logic-Immo übernehmen zu wollen.
Dividendenabschlag am Donnerstag
Nachdem die Springer-Aktie zuletzt auf ein neues 52-Wochen-Hoch gesprungen ist, geht es am Tag der Hauptversammlung zunächst wieder moderat bergab. Auch am morgigen Donnerstag wird der MDAX-Titel schwächer in den Handel starten, da er ex-Dividende in Höhe von 1,90 Euro pro Aktie gehandelt wird. Davon sollten sich investierte Anleger aber nicht irritieren lassen und weiterhin an Bord bleiben.
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