Der Medienkonzern Axel Springer verstärkt seine Digitalsparte und kauft das US-Marktforschungsunternehmen eMarketer. Im schwachen Gesamtmarkt konnte die Meldung der Aktie zunächst allerdings keinen Auftrieb verleihen.
Für rund 242 Millionen Dollar (etwa 213 Millionen Euro) erwirbt das Verlagshaus 93 Prozent der Anteile an eMarketer. Die übrigen sieben Prozent behalten die Mitgründer des Unternehmens, Terry Chabrowe und Geoff Ramsey, die in der Geschäftsführung bleiben.
Das New Yorker Unternehmen ist auf die Erstellung von Analysten und Studien sowie die Erhebung von digitalen Marktdaten spezialisiert und verfügt über Abonnementverträge mit mehr als 1.000 Unternehmen.
Der Umsatz habe 2015 bei 45,5 Millionen Dollar gelegen, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bei 13,5 Millionen Dollar, wie Axel Springer am Freitag mitteilte. Das Unternehmen mit mehr als 180 Beschäftigten passe perfekt zu den konzerneigenen Fachdiensten BI Intelligence und Politico Pro in Europa, hieß es in der Meldung weiter.
Analyst Harald Heider von der DZ Bank wertet den Kauf von eMarketer positiv: „Das ist eine gute Nachricht, auch wenn der Preis nicht sehr niedrig erscheint.“ Er sehe potenzielle Synergien im Wirtschafts- und Finanzgeschäft bei Angeboten wie dem „Business Insider“.
Aktie halten
Die Anleger haben hingegen zurückhaltender reagiert. Im schwachen Gesamtmarkt ist die Springer-Aktie vor dem Wochenende rund 3,2 Prozent schwächer aus dem Handel gegangen. Dabei hat der Kurs die 200-Tage-Linie nach unten durchbrochen. Falls auch die Unterstützung im Bereich von 48 Euro nachhaltig unterschritten wird, sollten Anleger über Gewinnmitnahmen nachdenken.
(Mit Material von dpa-AFX)