Paukenschlag zum Jahresende: Bild-Herausgeber Kai Diekmann wird den Springer-Verlag zum 31. Januar 2017 auf eigenen Wunsch verlassen. Die starke Dezember-Performance der Aktie konnte diese Meldung in den letzten Handelsstunden des Jahres aber nicht trüben.
Diekmann blickt auf eine über 30-jährige Karriere bei Axel Springer zurück. Nach einer Ausbildung an der Axel Springer Journalistenschule und mehreren Stationen im Konzern übernahm er 2001 die Bild-Chefredaktion und wurde später zusätzlich um Herausgeber der gesamten Bild-Gruppe berufen wurde. Ende 2015 gab er die Funktion des Bild-Chefredakteurs ab.
Diekmann sei es zu verdanken, dass Bild heute Trendsetter des digitalen Journalismus ist und eine hochprofitable Multimediamarke, sagte Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner. „Wir sind traurig über sein Ausscheiden.“ Diekmann erklärte, er wolle sich nun neuen Aufgaben stellen – welchen, das ließ er offen.
Am insgesamt sehr ruhigen letzten Handelstag des Jahres 2016 hatte die Meldung von Diekmanns Ausscheiden kaum Auswirkungen auf die Springer-Aktie. Das Papier ist am Freitag moderat im Minus aus dem verkürzten Handel gegangen.
Chartbild erholt sich
Im November hatte der Kurs seinen mittelfristigen Abwärtstrend deutlich beschleunigt. Kurzzeitig ist er dabei sogar unter die 40-Euro-Marke und damit unter den Stoppkurs des AKTIONÄR gefallen. Trotz einer fast 15-prozentigen Rallye im Dezember gehört die Springer-Aktie mit einem Minus von 10,2 Prozent auf Jahressicht jedoch zu den schwächeren Werten im MDAX.
Kaufsignal abwarten
Zwar hat sich das Chartbild durch die Erholung inzwischen wieder aufgehellt, Anleger sollten vor dem Wiedereinstieg jedoch den Sprung über die 200-Tage-Linie bei 46,61 Euro sowie den Ausbruch aus dem mittelfristigen Abwärtstrend im Bereich von 47,50 Euro abwarten.