In einem schwachen Gesamtmarkt zeigt die Springer-Aktie Relative Stärke und gehört zu den Gewinnern im MDAX. Positiv werten Investoren den Zusammenschluss der Immobilien-Webseiten Immonet und Immowelt. Die beiden Portale sollen künftig gemeinsam in einer neuen Immowelt Holding AG geführt werden. Damit plant Springer den Angriff auf den Marktführer ImmobilienScout 24. Die Immobilienwebseiten werden insgesamt mit 420 Millionen Euro bewertet. Axel Springer Digital Classifieds, die Besitzerin von Immonet, zahle etwa 131 Millionen Euro an bisherige Immowelt-Besitzer. Die Kartellbehörden müssen den Plänen noch zustimmen. Auf Immonet und Immowelt können Nutzer Mietwohnungen und Geschäftsräume finden.
"Fairer Wert 50 Euro"
Commerzbank-Analystin Sonia Rabussier beurteilt den Schritt als strategisch positiv. Durch die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens entstehe in Deutschland hinter dem Marktführer Immoscout 24 eine starke Nummer zwei. Allerdings ist die Springer-Aktie ihrer Ansicht nur eine Halteposition mit einem fairen Wert von 50 Euro.
Anleger honorieren das Potential des Medienkonzerns, der hochkarätige Internetfirmen wie das Vergleichsportal Idealo oder das Jobportal Stepstone, vereint. Das macht sich im Chart bemerkbar: Zum einen hat die Springer-Aktie ein neues Allzeithoch erklommen und zum anderen einen steilen Aufwärtstrend etabliert.
DER AKTIONÄR behält sein Kursziel 67 Euro bei. Kurzfristig ist die Aktie allerdings recht heiß gelaufen. Das durchschnittliche Kursziel der 23 Analysten, die sich mit dem MDAX-Wert beschäftigten nur 51,11 Euro. Investierte Anleger bleiben aufgrund der Dividendenrendite von mehr als drei Prozent auf aktuellem Kursniveau aber dabei. Das 2015er-KGV liegt bei 23.
(mit Material von dpa-AFX)