Volkswagen und Ford wollen künftig bei Elektrofahrzeugen und Roboterautos die Kräfte bündeln. Das verkündeten VW-Konzernchef Herbert Diess und Ford-Chef Jim Hackett am Freitag in New York. Was macht die VW-Aktie daraus?
Volkswagen und Ford bündeln ihre Kräfte. Im Rahmen der erweiterten Allianz wird VW Milliarden in Fords Tochter Argo AI für selbstfahrende Autos stecken. Ford wird im Gegenzug Hunderttausende Fahrzeuge für den europäischen Markt auf der E-Auto-Plattform MEB von VW fertigen.
Volkswagen werde 2,6 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) in Argo AI investieren, teilten die Unternehmen mit. Der Betrag ergibt sich aus einer Milliarde Dollar an Finanzmitteln, zudem bringt VW seine eigene Sparte AID für autonomes Fahren ein, die 200 Mitarbeiter hat und mit 1,6 Milliarden bewertet wird.
Ford und VW werden durch den Deal, bei dem Argo AI insgesamt mit sieben Milliarden Dollar bewertet wird, in Zukunft gemeinsam und zu gleichen Teilen eine deutliche Mehrheit an der Tochter halten.
In der Vergangenheit hatten die Konzernchefs Herbert Diess und Jim Hackett stets die Möglichkeit offengelassen, auch bei der Elektromobilität und dem autonomen Fahren die Kräfte zu bündeln. Letztendlich macht der Deal für beide Sinn:
„Autonomes Fahren ist eine sehr, sehr teure Technologie für die Zukunft. Man muss heute investieren, um vielleicht 2030 die ersten Umsätze damit zu machen. Daher macht es für Ford und VW Sinn, das Thema gemeinsam anzugehen. Also nur Gewinner. Es wird sicher klappen. Die Frage ist nur, wie sich Wolfsburger mit Dearborner verstehen“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer auf Anfrage von DER AKTIONÄR.
Die VW-Aktie hatte am Freitag kurzzeitig unter der Gewinnwarnung von Konkurrent Daimler zu leiden. Im Verlauf zog die Aktie allerdings deutlich an und kletterte von knapp unter 149 Euro über bis über 154 Euro. Die wichtige 200-Tage-Linie hat die VW-Aktie bislang erfolgreich verteidigt und das Kaufsignal bestätigt.
(Mit Material von dpa-AFX).