Ferdinand Piëch hat seinen letzten großen Kampf verloren. Der 78 Jahre alte VW-Patriarch trat am Samstag mit sofortiger Wirkung als Aufsichtsratschef zurück. „Die Chance, dass er noch nochmals bei VW eine tragende Rolle spielt, liegt nahe bei Null. Eine Rückkehr in den Aufsichtsrat ist nicht vorstellbar“, sagt AutoexperteFerdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.
Was macht Piech mit seinem VW-Aktienpaket?
Piëchs Rücktritt war am Samstagnachmittag ein erneutes Krisentreffen der sechsköpfigen Aufsichtsratsspitze vorausgegangen. Am Ende der mehrstündigen Beratungen stand fest, dass Piëch gehen wird. Was wird Piëch nun tun? „Er sieht die Gefahr, dass der VW-Konzern wirtschaftlich auf dem falschen Weg ist, denn Winterkorn konnte die Probleme nicht lösen. Für Piech macht es nicht nur machtpolitisch keinen Sinn mehr Aktionär zu bleiben, sondern auch ökonomisch“, sagt Dudenhöffer.
Die Analysten bleiben jedoch optimistisch für die weitere Entwicklung der VW-Aktie. Warburg Research hat vor den Zahlen das Kursziel für Volkswagen von 265 auf 285 Euro angehoben. Der operative Gewinn sollte ähnlich stark wie der Umsatz zugelegt haben. Analyst Marc-Rene Tonn hob seine Umsatz- und Ergebnisschätzungen an.
VW-Aktie halten
Es bleibt dabei: Zwischen 225 und 230 Euro liegt eine stärkere Unterstützungszone. Bei knapp 220 Euro verläuft die 90-Tage-Linie. Die VW-Aktie sollte also nach unten gut abgesichert sein. Investierte Anleger bleiben dabei und lassen sich von den Tagesschwankungen nicht aus der Ruhe bringen. Bis Jahresende sind Kurse um 275 Euro drin.