Nach dem Erfolgsjahr 2007 setzt GFT seine Expansion ungebremst fort. Vor allem im Ausland will der IT-Dienstleister 2008 kräftig zulegen. Mit welcher Strategie der GFT seine Rekordfahrt fortsetzen möchte, verrät Vorstandssprecher Ulrich Dietz im Interview der Woche.
Nach dem Erfolgsjahr 2007 setzt GFT seine Expansion ungebremst fort. Vor allem im Ausland will der IT-Dienstleister 2008 kräftig zulegen.
200 Millionen plus X“ hatte Ulrich Dietz, Vorstandssprecher des IT-Dienstleisters GFT Technologies, ursprünglich als Umsatzziel für 2007 ausgegeben. Letztendlich sind es voraussichtlich mehr als 230 Millionen Euro geworden. Gleichzeitig dürfte die EBIT-Marge von 3,5 auf fünf Prozent gestiegen sein. Mit welcher Strategie der GFT seine Rekordfahrt fortsetzen möchte, verrät Dietz im Interview der Woche.
DER AKTIONÄR: Herr Dietz, wie zufrieden sind Sie mit dem Geschäftsjahr 2007?
ULRICH DIETZ: Sehr zufrieden. Wir konnten ein Rekordjahr verzeichnen, in dem wir nicht nur unseren Umsatz erheblich gesteigert, sondern auch unsere Position als internationaler strategischer IT-Partner in der Finanz- und Logistikbranche gefestigt haben.
Mit welchen Erwartungen starten Sie ins neue Jahr?
Im Jahr 2008 wollen wir weiter wachsen, vor allem international. Ein Anteil des internationalen Geschäfts von 60 bis 70 Prozent ist erstrebenswert, dafür müssen wir aber geographisch noch expandieren. Wir wollen unsere Basis in Großbritannien verbreitern und vor allem in Frankreich den Umsatz deutlich steigern.
Die Subprime-Krise betrifft vor allem die Banken. Müssen Ihre Aktionäre nun fürchten, dass Sie mit diesem Kundenkreis zunächst weniger Geschäft machen werden?
Für unsere Kunden aus dem Finanzsektor entwickeln und betreuen wir hauptsächlich Anwendungen, die deren Kerngeschäft betreffen. In diesem Bereich werden die Banken auch weiterhin investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Deutsche Bank beispielsweise, einer unserer größten Kunden, hat trotz der Krise im letzten Jahr eine deutliche Umsatzsteigerung mit uns erzielt.
Wie geht es weiter mit dem Software-Bereich, der mit rund sieben Millionen Euro Umsatz eher ein Schattendasein führt?
Die Software-Sparte ist zwar unser kleinster Bereich, führt aber keinesfalls ein Schattendasein. Im letzten Quartal haben wir diese Sparte stark umstrukturiert und sind nun mit unserer E-Mail-Archivierungslösung GFT inboxx in einem dynamisch wachsenden Markt sehr gut positioniert. Die Sicherstellung der Erfüllung ordnungsrechtlicher Vorgaben (Compliance) und das wachsende E-Mail-Aufkommen stellen die Unternehmen vor neue Herausforderungen. GFT inboxx wurde speziell für die Anforderungen der E-Mail-Archivierung entwickelt und hilft bei der Organisation der täglichen E-Mail-Flut.
Wachstumsträger ist vor allem der Zeitarbeitsbereich Resourcing mit 50 Prozent Umsatzplus in den ersten neun Monaten. Wie sehen Ihre weiteren Expansionspläne in dieser Sparte aus?
Wir werden unsere Resourcing-Aktivitäten sowohl innerhalb Deutschlands als auch international weiter ausbauen. Der IT-Fachkräftemangel wird weiter anhalten und damit auch der Bedarf nach der Vermittlung von IT-Freiberuflern weiter steigen. Im vergangenen Jahr haben wir unsere Aktivitäten auf UK und die Schweiz ausgeweitet. Der englische Freiberuflermarkt zählt zu den größten in Europa. Im Bereich Services gehören bereits heute namhafte Investmentbanken zum Kundenstamm von GFT. Hiervon profitiert auch der Geschäftsbereich Resourcing in UK. In zwei bis drei Jahren streben wir im Bereich Resourcing eine Vorsteuermarge von rund fünf Prozent an.
Welche Rolle spielen Akquisitionen in Ihren Plänen?
Wir analysieren permanent Unternehmen und haben einige im Visier. Vor allem in der Schweiz und in Frankreich wollen wir 2008 stark wachsen.
GFT wird 2008 zu den Outperformern unter den deutschen Nebenwerten gehören, weil …?
GFT eine interessante Wachstumsstory aufzuweisen hat und mit einer Eigenkapitalquote von über 50 Prozent seriös finanziert ist. Zudem planen wir für 2007 eine Dividende auszuzahlen, deren Höhe bei etwa einem Drittel des Jahresgewinns liegen könnte. In einer Zeit, in der Anleger einerseits auf Wachstumsmärkte schauen, andererseits aber auch vorsichtig sind, ist GFT ein sehr gutes Investment.
GFT Technologies zählt zu den deutschen Nebenwerten mit dem besten Chance-Risiko-Verhältnis. Neben der äußerst günstigen Bewertung spricht die Aufnahme einer Dividendenzahlung für den AKTIONÄRS-Musterdepotwert. Bei einer erwarteten Ausschüttung von 0,11 Euro liegt die Rendite bei über drei Prozent. Konservativ gerechnet liegt das Kurspotenzial bis Jahresende bei 40 Prozent.
Erschienen in DER AKTIONÄR Ausgabe 03/2008.
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