Alle reden vom Gold, aber keiner kauft es mehr. Mit dem fallenden Goldpreis ist auch die Nachfrage nach dem Edelmetall in den vergangenen Monaten gesunken. Im dritten Quartal hätten weltweit 929,3 Tonnen Gold den Besitzer gewechselt, teilte der Branchenverband World Gold Council mit. Das sind zwei Prozent weniger als im dritten Quartal 2013.
Nach Angaben des World Gold Council gab es in den Monaten Juli bis September die stärksten Rückgänge bei der Nachfrage nach Goldbarren mit einem Minus von 27 Prozent im Jahresvergleich auf 185,7 Tonnen. Bei der Nachfrage nach Goldschmuck meldete der Branchenverband einen Rückgang um vier Prozent und bei der Nachfrage durch Zentralbanken um neun Prozent.
Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank ist die Nachfrage nach Gold damit so schwach wie seit Ende 2009 nicht mehr. Insbesondere ein starker Rückgang in China habe zur allgemein schwachen Nachfrage beigetragen, meinten die Commerzbank-Experten. Im Vergleich zum Rekordhoch im vergangenen Jahr bezifferten sie den Einbruch der Nachfrage in der Volksrepublik auf 37 Prozent. Immerhin habe ein Teil des Einbruchs von Indien aufgefangen werden können, wo die Nachfrage um 39 Prozent auf 225 Tonnen anstieg.
Wie geht es weiter? Steht der Goldpreis vor einer massiven Aufwertung? Gut möglich, meinen die ersten Analysten. Die Schweizer Goldinitiative könnte die Finanzmärkte erschüttern. 150 Dollar Kursplus über Nacht sehen beispielsweise die Experten der Bank of America, sollten die Schweizer tatsächlich mit Ja stimmen. Endet der mittlerweile fast vierjährige Bärenmarkt bei Gold Ende des Monats also mit einem großen Knall über Nacht? Und falls ja? Welche Aktie muss man vorher kaufen?
(Mit Material von dpa-AFX)