Nun ist es amtlich: Die bereits im März beschlossene Rücknahme der EU-Zulassung für den Corona-Impfstoff Vaxzevria aus dem Hause Astrazeneca trat am Dienstag in Kraft. Das geht aus einem Dokument der Europäischen Kommission hervor. Der britisch-schwedische Pharma-Konzern hat diesen Schritt selbst eingeleitet.
Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur wurde dies bekannt, Astrazeneca nannte "kommerzielle Gründe" für den initiierten Prozess der Zulassungsrücknahme.
Seit dem Ende der Pandemie seien mehrere Varianten von Covid-19-Impfstoffen entwickelt worden, deswegen gebe es nun einen Überschuss an verfügbaren aktualisierten Präparaten. "Dies hat zu einem Rückgang der Nachfrage nach Vaxzevria geführt, das nicht mehr hergestellt oder geliefert wird", hieß es in einer Astrazeneca-Mitteilung. Man sei aber "unglaublich stolz auf die Rolle, die Vaxzevria bei der Beendigung der globalen Pandemie gespielt" habe.
In einer Mitteilung der EU-Kommission hieß es, es sei nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen die Rücknahme der Marktzulassung von Arzneimitteln oder Impfstoffen aus kommerziellen Gründen beantragen. Man könne bestätigen, "dass die Entscheidung nicht auf Zweifeln an Sicherheit oder Wirksamkeit des Impfstoffes beruht", so die Mitteilung weiter.
Aktie vor großem Kaufsignal
Indes erreicht die Aktie des Pharma-Konzerns an der Heimatbörse in London am Mittwoch ein neues Jahreshoch. Nur noch einen Wimpernschlag trennt den Pharma-Titel von einem neuen Allzeithoch. Hierfür muss der defensive Wert die bisherige Bestmarke bei 12.390 Britische Pence vom 13. Mai des vergangenen Jahres aus dem Weg räumen.
Der gewollte Widerruf der Marktzulassung von Astrazeneca wurde erwartet und hat keine wesentlichen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung. Vielmehr wirken die starken Zahlen zum ersten Quartal und positive Analystenkommentare nach. Anleger bleiben bei der laufenden AKTIONÄR-Empfehlung weiter an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)