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AstraZeneca: Impfungen gestoppt – das steckt dahinter

AstraZeneca: Impfungen gestoppt – das steckt dahinter
Foto: Shutterstock
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Marion Schlegel 08.02.2021 Marion Schlegel

Südafrika hat geplante Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff wegen Zweifeln an dessen Wirksamkeit gegen die dort vorherrschende Coronavirus-Variante vorläufig gestoppt. Sie reagierte damit auf eine Studie, wonach das Vakzin nur minimal vor leichten und moderaten Erkrankungen nach einer Infektion mit der in Südafrika vorherrschenden Variante B.1.351 schützt.

Astrazeneca (WKN: 886455)

Die noch nicht in einem Fachmagazin erschienene und von unabhängigen Experten begutachtete Untersuchung wurde am Sonntag von den Universitäten Oxford in Großbritannien und Witwatersrand in Südafrika veröffentlicht.

Über die Wirksamkeit bei schweren Verläufen wird in der Studie keine Aussage getroffen. Die britische Regierung hält Zweifel am Astrazeneca-Impfstoff daher für voreilig. Gegen die bislang in Großbritannien vorherrschenden Virus-Varianten seien sowohl das Vakzin von BioNTech und Pfizer als auch das von Astrazeneca offenbar wirksam, schrieb Impf-Staatssekretär Nadhim Zahawi am Montag in einem Gastbeitrag im "Telegraph".

Zahawi geht davon aus, dass der Astrazeneca-Impfstoff vor schweren Verläufen auch bei einer Infektion mit der südafrikanischen Variante schützt. "Ein Impfstoff mit verminderter Wirksamkeit bei der Verhinderung von Infektionen kann trotzdem eine gute Wirksamkeit bei der Vermeidung schwerer Verläufe, Krankenhausaufenthalten und Todesfällen aufweisen", betonte er. Ähnlich hatten sich auch Experten der Universität Oxford geäußert. Trotzdem deutete er an, dass eine Auffrischung der Impfung notwendig werden könnte.

Südafrika, das zahlenmäßig am schwersten von Corona betroffene Land in Afrika, hatte vergangene Woche eine Million Dosen des Astrazeneca-Impstoffs erhalten und geplant, schon bald mit der Impfung von Gesundheitsmitarbeitern zu beginnen. Weil es verhältnismäßig günstig und einfach zu lagern ist, galt das Vakzin als große Hoffnung für Entwicklungs- und Schwellenländer.

Die in Südafrika kursierende Virus-Variante B.1.351 wurde Ende vergangenen Jahres entdeckt und kommt mittlerweile auch in vielen anderen Ländern vor. Daher haben viele Staaten Einreisen aus Südafrika eingeschränkt, auch Deutschland. Die Variante hatte sich auch in den Tests anderer Impfstoff-Hersteller als resistenter erwiesen. Eine mögliche Anpassung der Vakzine an die Variante läuft bei mehreren Unternehmen bereits auf Hochtouren.

Die unterschiedliche Wirksamkeit des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca bei bestimmten Mutationen und speziellen Altersgruppen hat bereits in den vergangenen Tagen respektive Wochen für Unruhe gesorgt. Auf die Nachricht aus Südafrika zeigt die Aktie von Astrazeneca aber keine Reaktion. Das Papier notiert zum Wochenstart fast unverändert. Die Corona-Impfstoff-Thematik hat aber auch nur einen begrenzen Einfluss auf das operative Geschäft von Astrazeneca. DER AKTIONÄR empfiehlt: Dabeibleiben, aber Stopp bei 75,00 Euro beachten.

Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech.

(Mit Material von dpa-AFX)

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