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Während DAX und Co in den Konsolidierungsmodus übergegangen sind, hat die Aktie von artec technologies in den letzten Tagen kräftig aufgedreht. Zum Wochenstart springt der Kurs um weitere 20 Prozent an. Die im m:access-notierte Gesellschaft peilt nach einem herausfordernden Jahr 2022 im laufenden Jahr eine Rückkehr auf den Wachstumskurs an.
Mit einem Börsenwert von rund acht Millionen Euro ist artec technologies aus Diepholz ein klassischer Micro Caps. Pendelte die Aktie im ersten Halbjahr im Bereich um 1,60/1,70 Euro nahezu unbemerkt seitwärts, ist der Kurs in den letzten Wochen kräftig angezogen.
Womit verdient die Gesellschaft ihr Geld? artec entwickelt und produziert eigenen Angaben zufolge innovative Software- und Systemlösungen für die Übertragung, Aufzeichnung und Auswertung von Video-, Audio- und Metadaten in Netzwerken und Internet. Kunden sind Broadcastunternehmen, Medienhäuser, Sicherheitsbehörden und Industrieunternehmen. Zuletzt gewann artec eine Ausschreibung in Qatar. Dem Vernehmen nach setzt eine Nachrichtenagentur auf das TV-, Web-TV- und Radio-Informationssystem Xentaurix, eine KI-basierte automatische Transkription, die Audiodaten nahezu in Echtzeit in Text umwandelt und in unterschiedlichste Sprachen übersetzt.
Wie steht es um die operative Entwicklung? Im Vorjahr hatte artec nach mit dem schwachen Marktumfeld und Lieferengpässen zu kämpfen. Am Ende stand bei Umsätzen von auf 2,5 Millionen Euro ein EBITDA von 0,15 Millionen Euro und ein negatives EBIT von 0,55 Millionen Euro zu Buchen. Wie gesagt, ein klassischer Mico Cap. Immerhin: Die Eigenkapitalquote liegt bei über 80 Prozent, zudem hat die Deutsche Bundesbank das Unternehmen im Rahmen der jährlichen Bonitätsanalyse als "notenbankfähig" klassifiziert. Im laufenden Jahr peilt Vorstand Thomas Hoffmann die Rückkehr auf den Wachstumskurs und ein zweistelliges Umsatzwachstum an. Dazu soll die Kundenbasis vergrößert werden.
Laut den Analysten von SMC-Research wechseln sich bei artec seit einigen Jahren starke und schwache Perioden ab, daher sei es trotz vieler vielversprechender Ansätze noch nicht gelungen, ein nachhaltig profitables Umsatzwachstum zu erzielen. Ein zentrales Problem sei dabei der ausgeprägte Projektcharakter des Geschäfts. Sie sehen die Aktie dennoch bei 3,00 Euro fair bewertet und haben Ende Mai ihre Einschätzung mit „Speculative Buy“ bestätigt.
Das Handelsvolumen bei dem Spezialwert hat zum Wochenstart noch einmal deutlich zugenommen. Die Aktie markierte dabei bei über drei Euro ein neues Verlaufshoch. Auch wenn hier ein Turnaround angestrebt wird, bleiben Anleger nach der Kursverdopplung bei dem Micro Cap an der Seitenlinie.
