Tech-Highflyer, die eher aufgrund ihres disruptiven Geschäftsmodells von sich reden machen und weniger aufgrund ihrer günstigen Bewertung – diese Aktien haben Cathie Wood und ihrem Team bei ARK Invest im Corona-Jahr 2020 fette Zugewinne beschert. Doch das Blatt wendet sich: Immer mehr Leerverkäufer wetten gegen den Flaggschiff-Fonds AARK Innovation ETF.
Die Strategie von Cathie Wood zieht laut der Financial Times immer mehr Leerverkäufer an. Aktuell seien rund zwölf Prozent der Anteile des ARK Innovation ETF leerverkauft – eine Wette in Höhe von 2,7 Milliarden Dollar. Vor einem Jahr waren nur Anteile im Wert von 40 Millionen Dollar in den Händen der Short-Seller.
Ein Trade, der sich für die Shorties in diesem Jahr lohnt und daher immer mehr Zuspruch findet. Tatsächlich hat der ARK Innovation ETF im laufenden Jahr nicht gut performt: Wurden 2020 noch Kursgewinne von knapp 150 Prozent eingefahren, steht seit Jahresbeginn eine negative Performance von einem Prozent zu Buche.
Darüber hinaus muss sich der ETF mit massiven Mittelabflüssen abfinden. Im April, Mai und Juni flossen mehr Gelder ab, als neue Investitionen hinzukamen. Für das laufende Jahr kann der ARK Innovation ETF aber noch immer Nettomittelzuflüsse von 6,7 Milliarden Dollar verzeichnen und verwaltet aktuell rund 22,5 Milliarden Dollar.
„Einige Anleger glauben, dass es im Technologiesektor weniger Upside zu holen gibt, da er teuer ist, sich möglicherweise im Bereich einer Blase befindet und andere Teile der US-Wirtschaft wahrscheinlich besser abschneiden werden, wenn sich die Wirtschaft nach den Lockdown-Maßnahmen wieder öffnet“, begründet ETF-Analystin Debbie Fuhr gegenüber der Financial Times das aktuelle Sentiment am Markt.
Der ARK Innovation ETF bleibt ein Phänomen und ist aufgrund seiner Zusammensetzung jederzeit für weitere Überraschungen gut. Neben dem schwächer werdenden Sentiment gegenüber Wachstumsaktien aus dem Tech-Sektor, dürften die Positionen in Cathie Woods Flaggschiff-Fonds jedoch auch durch die Aussicht auf steigende Zinsen belastet werden.
Investierte Anleger beachten die Stoppkurse. Neueinsteiger sollten aktuell eher abwarten. Von einem Short-Trade ist jedoch unbedingt abzuraten, denn rational geht es bei den Tech-Highflyern schon lange nicht mehr zu.