Während im Handelskonflikt derzeit Waffenstillstand herrscht, lässt Apple mit einer Entscheidung aufhorchen, die auf US-Präsident Donald Trump wie eine Provokation wirken muss. Der Tech-Riese wird den neuen Mac Pro nicht mehr in den USA produzieren, sondern die Endfertigung ausgerechnet nach China verlagern.
Geplant sei die Herstellung in einer Fabrik in der Nähe von Shanghai, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Insider. Apple soll diesbezüglich bei seinem taiwanesischen Partner Quanta Computer Inc. angeklopft haben.
Nach Massenprodukten wie iPhone und iPad würde damit auch der 6000-Dollar-Computer nicht mehr in den USA zusammengesetzt werden. Durch die Verlagerung der Produktion könnte Apple Lieferkosten sparen, da viele Einzelteile bereits aus China stammen.
Auch China auf dem Prüfstand
Zuletzt hatte es Berichte gegeben, dass Apple überlegt, angesichts steigender Lohnkosten und des Handelskonflikts seine iPhone-Produktion teilweise aus China in andere Länder zu verlagern. Kandidaten sollen unter anderem Vietnam und Indien sein. Die Produktion in China ist aber immer noch deutlich günstiger als in den USA.
Trump hatte in den vergangenen Jahren mehrfach betont, er wolle, dass Apple mehr in den USA produziert. Dass nun das Gegenteil der Fall ist, dürfte das Verhältnis zwischen dem Konzern und dem Präsidenten nicht entspannen.
Ein Apple-Sprecher sagte allerdings, die Endmontage sei nur ein Schritt im Fertigungsprozess des Mac Pro. Das Produkt sei in den USA designt und entwickelt worden und beinhalte auch Komponenten, die in den USA hergestellt wurden.
Apple produzierte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr in mehr als 30 US-Staaten und hat 60 Milliarden Dollar an mehr als 9000 US-Lieferanten gezahlt.
DER AKTIONÄR meint: Der Mac Pro ist eines der letzten Produkte, die unter Aufsicht des langjährigen Apple-Chefdesigners Jony Ive entwickelt wurden. Der Rechner ist kein Massenprodukt, sondern für Profis gedacht. Mit der Endfertigung ist wohl lediglich eine dreistellige Anzahl an Mitarbeitern beschäftigt. Die Verlagerung ist daher vor allem auch ein Signal, dass sich der Konzern bei seinen wirtschaftlichen Planungen nicht von Trumps Forderungen leiten lässt. Da das Unternehmen größter Steuerzahler in den USA ist, muss es wohl kaum konkrete Vergeltungsmaßnahmen aus dem Weißen Haus befürchten.
Sollte es zu einer Einigung im Handelskonflikt kommen, dürfte die Aktie weiter in Richtung Allzeithoch bei 233,47 Dollar steigen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.