Der Halbleiterhersteller Dialog Semiconductor zieht seinen erst vor zwei Monaten gegebenen Ausblick auf das laufende Jahr wieder zurück. Die wegen der Corona-Pandemie anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit führe zu einer ungewöhnlich unklaren Sicht auf das zweite Halbjahr, teilte das Unternehmen am Freitagabend in London mit.
Anfang März war Dialog noch von einem Erlösrückgang im Jahr 2020 im mittleren Zehnerprozentbereich ausgegangen. Der Ausblick setze allerdings voraus, dass Lieferketten und Auftragshersteller angesichts des Ausbruchs des neuartigen Coronavirus im zweiten Halbjahr wieder zur Normalität zurückkehrten, hatte es vom Unternehmen geheißen. Zudem kalkulierte Dialog eine graduell weiter zunehmende bereinigte Bruttomarge ein.
Positives gab es allerdings zuletzt von Dialogs wichtigem Kunden Apple: Apple hat mit seinen jüngst veröffentlichten Zahlen zum zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2019/2020 die Analystenerwartungen übertroffen. Allerdings hat auch Apple auf einen Ausblick für das nächste Quartal verzichtet.
Insgesamt konnte der Smartphone-Gigant beim Umsatz um ein Prozent auf 58,3 Milliarden Dollar zulegen. Im Service-Geschäft legte Apple um 17 Prozent auf 13,35 Milliarden Dollar zu. Die Erlöse bei den iPhones gingen um sieben Prozent auf 28,96 Milliarden Dollar zurück. Der Gewinn je Aktie betrug 2,55 Dollar (plus vier Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal).
Die Analysten erwarteten für das zweite Quartal einen Umsatzrückgang von rund sieben Prozent auf 53,9 Milliarden Dollar und einen Gewinnrückgang von elf Prozent auf 2,27 Dollar je Aktie.
CEO Tim Cook zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen: "Trotz der beispiellosen globalen Auswirkungen von COVID-19 sind wir stolz darauf, berichten zu können, dass Apple in diesem Quartal gewachsen ist.“ Laut Cook konnte sich die Nachfragesituation im März und April wieder deutlich verbessern.
Die Aktie von Dialog Semiconductor reagiert am Montagmorgen allerdings erst einmal mit einem deutlichen Minus auf die Streichung der Prognose. Allerdings ist auch das Marktumfeld zum Wochenstart schwach. Damit ist der Versuch des Ausbruchs über die pychologisch wichtige 30-Euro-Marke nun ersteinmal vertagt. Anleger setzen das Papier auf die Watchlist.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.
(Mit Material von dpa-AFX)