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28.03.2019 ‧ Markus Horntrich

Apple: Wie viel Fintech steckt im iPhone-Hersteller?

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Neben den neuen Services im Bereich Magazine/Nachrichten und vor allem im TV-Bereich unterstrich Apple vor Kurzem auch die Ambitionen im Finanzbereich mit Apple Pay und der neu vorgestellten Apple Card. Welches Potenzial hat Apple mit der neuen Kreditkarte und, vor allem, wer könnte unter Apples Fintech-Abmitionen leiden?

Die Apple Card ist eine Kreditkarte, die in Zusammenarbeit mit Goldman Sachs entwickelt wurde. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Kreditkarte soll die Apple Card im Zusammenspiel mit Apple Pay eher wie eine virtuelle Kreditkarte dienen. Es wird, wie beim jüngsten Apple Event zu erfahren war, jedoch auch eine physische Karte aus Titan ohne Zahlen geben - verwendbar in Geschäften, die Apple Pay nicht akzeptieren.

Kreditwürdigkeit vorausgesetzt, kann jeder Apple-Nutzer in den USA die Apple Card erhalten. Man darf aber davon ausgehen, dass früher oder später der internationale Roll-out folgen wird, wenn die Apple-Kreditkarte in den USA Erfolg haben sollte.

Apple verspricht, dass die Karte keine Gebühren haben wird. Ein Claim, der potenzielle Interessenten sicherlich anspricht. Was allerdings nicht bedeutet, dass es generell keine Gebühren geben wird. In Fußnoten stellt Apple klar, dass es sehr wohl Gebühren für verspätete Zahlungen geben wird, eben in Form höherer Zinsen auf den geschuldeten Betrag. Diese sind aber im Schnitt dennoch deutlich niedriger als bei einer traditionellen Kreditkarte, was die Apple Card für die Verbraucher attraktiv machen dürfte. Nach aktuellen Informationen berechnet Apple einen jährlichen Zinssatz (Annual Percentage Rate, APR) von 13,24 bis 24,24 Prozent, abhängig von der Bonität des Kunden.

Damit hätte Apple (und Goldman Sachs) schon einmal eine erste Erlösquelle. Am Ende ist die Kreditkarte eine Erweiterung zu Apple Pay, um mit der riesigen Kundenbasis (1,4 Milliarden Geräte im Umlauf, circa eine Milliarde unique Kunden) mehr Erlöse zu generieren. Mit Apple Pay ist der Konzern bereits gut unterwegs. Laut Loup Ventures zählte Apple zum ersten Halbjahr 2018 252 Milllionen Apple Pay Nutzer. Mittlerweile dürften es mehr als 300 Millionen sein. Optimistische Schätzungen gehen von 383 Millionen aus.

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Zum Vergleich: Paypal hatte per Ende 2018 267 Millionen aktive Accounts. Beeindruckend ist die Geschwindigkeit, mit der Apple Pay User gewinnt: Paypal wurde 1998 gegründet, Apple Pay ist seit 2014 am Markt. Am Montag beim Apple-Event sagte Tim Cook, dass mit Apple Pay in den zurückliegenden zwölf Monaten zehn Milliarden Transaktionen durchgeführt wurden. Bei Pionier Paypal waren es 2018 9,9 Milliarden Transaktionen.

Das heißt nicht notwendigerweise, dass Apple Paypal gefährlich werden könnte. Ohnehin ist der Payment-Markt groß genug für mehrere Anbieter. Diese Vergleiche zeigen allerdings, dass sich Apple ein ordentliches Stück vom gesamten Kuchen abschneiden will und vor allem auch kann, was der Apple-Aktie eine solide Perspektive für die nächsten Jahre beschert.

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Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.

 

 

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