Zum Auftakt der Entwicklerkonferenz WWDC kündigte der US-Konzern unter anderem einen neuen Prozessor für seine neuen Mac-Computer an. Spannend – gerade für Konkurrenten – sind aber vor allem die News, die es im Bereich Payment gibt. Müssen sich Paypal & Co nun warm anziehen?
Auf seiner Entwicklerkonferenz kündigte Apple gestern mehrere neue Funktionen für die Wallet-App des iPhones an, die in direkter Konkurrenz zu Produkten anderer Fintech-Unternehmen wie Affirm und PayPal stehen. Damit attackiert der Tech-Dino direkt die Payment-Branche und stößt in einen neuen Bereich vor.
Vorstoß in den Payment-Bereich
Apple wird noch in diesem Monat ein neues Bezahlsystem einführen, mit dem iPhone-Besitzer kontaktlos untereinander Transaktionen durchführen können. Es ist ein direkter Konkurrent zu Square von Block. Und mit neuen Funktionen der Wallet des Betriebssystems iOS 16 können Online-Bestellungen verfolgt werden, die über Apple Pay bezahlt wurden. Das berichtet die Nachrichtenseite CNBC.
Wallet ergänzt Ökosystem perfekt
All dies deute auf eine der interessantesten Ecken des Apple-Ökosystems hin – eine wachsende Anzahl von Finanzprodukten innerhalb der Wallet-App. Viele dieser Funktionen seien wohl nicht dazu gedacht, direkt Geld für Apple zu verdienen, aber sie machten Apple Pay attraktiver für Leute, die es noch nicht ausprobiert hätten. Denn Apple kassiert einen kleinen Prozentsatz von jeder Apple Pay-Transaktion. Wie die meisten wichtigen neuen iOS-Funktionen dürfte auch das ein weiterer Mechanismus sein, um Kunden an das Apple-Ökosystem zu binden.
Apples neue Konkurrenten im Bereich Buy now, pay later hatten in den letzten Monaten zu kämpfen, da sich die Verbraucherausgaben von Waren auf Dienstleistungen verlagern. Auch andere Fintech- und Krypto-Unternehmen wie Robinhood, PayPal und Coinbase sahen 2022 zudem ihre Aktienkurse stark verfallen.
Am Ende nur noch elektronische Wallet
Der Tech-Konzern hat eine längerfristige Vision für Wallet. Als das Unternehmen am Montag die neuesten Funktionen vorstellte, sagten Führungskräfte, dass es das ultimative Ziel sei, dass die digitale Wallet-App alles in Ihrer physischen Geldbörse ersetzten solle.
Netzwerkeffekt sticht
Auf der Seite der Finanztechnologie baut Apple eine Grundlage auf, um sein Zahlungsgeschäft anzukurbeln, indem es mehr Funktionen in Apply Pay und Wallet einbaut, die über das Bezahlen mit dem iPhone anstelle der Kreditkarte hinausgehen. Und aufgrund der Größe von Apple mit mehr als einer Milliarde genutzter Geräte werden noch viel mehr Menschen mit diesen Produkten in Berührung kommen.
Kurzfristig bleiben die Lieferengpässe und die schwächelnde Konjunktur Störfaktoren im operativen Geschäft des Smatphone-Giganten. Diese Probleme sind jedoch nur temporärer Natur und ändern nichts an den langfristigen guten Aussichten von Apple. Zumal der US-Konzern seine Margenstärke in der Krise ausspielen kann, um sich neue Wachstumsimpulse beispielsweise durch Übernahmen zu schaffen.
Auch aus charttechnischer Sicht zeigt die Aktie bereits klare Ansätze der Bodenbildung. Anleger lassen die Gewinne laufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple