Apple hat vor dem erwarteten internationalen Start seines Streaming-Musikdienstes Beats einen Spezialisten für die Auswertung von Musik-Daten gekauft. Das britische Startup Semetric analysiert unter anderem Songverkäufe sowie die Popularität von Künstlern bei illegalen Downloads sowie in Online-Netzwerken. Apple bestätigte den Zukauf am Mittwoch mit dem üblichen Satz, dass der Konzern von Zeit zu Zeit kleinere Technologiefirmen kaufe.
Weiteres Puzzlestück
Nach Informationen der "Financial Times" soll der Preis bei rund 50 Millionen Dollar gelegen haben. Der Großteil der etwa 40 Semetric-Beschäftigten arbeite jetzt bei Apple. Unter den Kunden des Semetric-Dienstes Musicmetric ist auch der Streaming-Marktführer Spotify.
Apple hatte im vergangenen Jahr für drei Milliarden Dollar den Kopfhörer-Anbieter Beats gekauft, zu dem auch ein Streaming-Dienst gehört. Apple ist mit seiner Download-Plattform iTunes der weltgrößte Musik-Verkäufer. Aktuell wächst aber schnell der Marktanteil der Streaming-Dienste, bei denen die Inhalte direkt aus dem Netz abgespielt werden. Der Beats-Dienst ist bisher nur in den USA verfügbar, laut Medienberichten denkt Apple aber über eine rasche Expansion nach.
Unterstützung verteidigt
Die Meldung dürfte auf den Kurs der Apple-Aktie keine große Auswirkung haben, für das Unternehmen selbst und den langfristigen Erfolg ist es aber ein weiterer wichtiger Baustein. Spannender dürfte es da schon am 27. Januar werden, wenn die Quartalszahlen vorgelegt werden. Überraschungspotenzial würden außerdem mögliche neue Produkte wie ein größeres iPad, ein kleineres iPhone oder Apple TV bieten. Zuletzt hat sich auch das charttechnische Bild bei Apple wieder deutlich verbessert. Die Unterstützung im Bereich von 105 Dollar konnte verteidigt werden. Seitdem hat das Papier wieder einige Dollar hinzugewonnen und notiert derzeit bei 109,55 Dollar. Ein Sprung über die Marke von 115 Dollar würde ein weiteres positives Signal liefern und einen schnellen Angriff auf das vor Kurzem bei 119,75 Dollar markierte Allzeithoch ermöglichen.
(Mit Material von dpa-AFX)