Eine Umsatzwarnung des Technologie-Giganten Apple hat am Dienstag die Aktienkurse der Zulieferer unter Druck gesetzt. Wegen der Coronavirus-Epidemie gibt es beim iPhone Lieferengpässe in China und zudem schwächelt dort auch der Absatz von Apple-Geräten. Die erst Ende Januar veröffentlichte Umsatzprognose für das erste Geschäftsquartal wurde daher kassiert. Aufgrund der Virusrisiken war sie ohnehin ungewöhnlich breit gesteckt worden. Neue Ziele nannte der iPhone-Hersteller nicht.
Das sorgte nicht nur für einen gut zweiprozentigen Kursverlust der Apple-Aktie in den USA. Die Zulieferer gaben ebenfalls nach. Die Papiere von Infineon, der unter anderem Halbleiterprodukte und Chipgehäuse herstellt, verloren 2,2 Prozent und waren damit einer der schwächeren Werte im deutschen Leitindex.
Im MDAX büßten die Aktien des Zulieferers Dialog Semiconductor 4,5 Prozent ein und zogen auch die Papiere des Waferherstellers Siltronic mit nach unten. Diese verloren 3,4 Prozent. Der Batteriehersteller Varta profitierte indes weiter von den am Vortag vorgelegten starken Quartalszahlen und dem zuversichtlichen Ausblick. Nach einem Kursplus von fast acht Prozent am Montag hielt sich die Aktie stabil. Varta stellt unter anderem Lithium-Ionen-Knopfzellen für kabellose Kopfhörer wie AirPods her.
Im SDAX büßten die Titel des Chipanlagenbauers Aixtron 3,7 Prozent ein, und außerhalb der DAX-Familie gaben die Anteile des ebenfalls als Zulieferer geltenden Manz moderat nach. Der Maschinenbauer stellt etwa Anlagen zur Fertigung von Touch-Displays her und ist auch ins Batteriegeschäft eingestiegen.
Analyst Sandeep Deshpande von JPMorgan sprach nach der von Apple kassierten Quartalsprognose von der "ersten Warnung eines schwergewichtigen Tech-Konzerns wegen der Coronavirus-Epidemie". Er hält es nun für wahrscheinlich, dass auch Unternehmen aus der Lieferkette von Apple und zuvorderst Chiphersteller folgen werden.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nach-folgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.
(Mit Material von dpa-AFX)