Die USA sind am Wochenende Frauen-Fußball-Weltmeister geworden. Apple war zwar kein offizieller Sponsor der Weltmeisterschaft, schafft es aber trotzdem einen Teil der positiven Aufmerksamkeit auf die eigene Marke umzuleiten. Es ist nicht das erste Mal, dass der Tech-Riese ein Sport-Ereignis clever für sich nutzt.
Wer am Montag die offizielle Apple-Homepage besucht, sieht jubelnde, weibliche Emojis, Konfettiregen, dann die Nachricht „Congrats USA!“, gefolgt von „Job well done“. Eine eindeutige Anspielung auf den Triumph der US-Spielerinnen bei der Fußball-Weltmeisterschaft. Nach der kurzen Animation rücken Angebote für die aktuellen iPhone-Modelle ins Bild. Offensichtlich will Apple auf die Art von der Euphorie rund um den Sieg des Damen-Teams profitieren.
Wie die Kanzlerin
Apple hatte während der WM bereits zum Fußballgucken in einen Vorzeigeladen eingeladen. Sport verbinde Menschen, sagte Apple-Chef Tim Cook dieses Jahr auf ESPN. Selbst wenn sich CEOs treffen, sei Sport stets ein Thema.
Politiker suchen schon länger die Nähe zu erfolgreichen Sportlern – in der Hoffnung, dass etwas vom Image der Sieger auf sie abfärbt. Bei der Männer-Fußball-Weltmeisterschaft 2014 besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Spieler sogar in der Kabine und stellte sich für Selfies zur Verfügung.
Assoziationen erzeugen
In der Vergangenheit hat Apple bereits auf andere Arten große Sport-Ereignisse für sich genutzt. Zum Cricket World Cup 2019 erschien auf dem Youtube-Kanal „Apple India“ ein 38 Sekunden langer Clip, in dem das in Indien äußerst beliebte Spiel gespielt wird. Die Marke Apple bleibt dabei dezent im Hintergrund. Am Anfang kommt lediglich der Hinweis, dass das Videomaterial auf einem iPhone aufgenommen wurde. Am Ende wird das Apple-Logo eingeblendet. So wird subtil der indische Volkssport mit der Marke verbunden.
Als das Basketball-Team Toronto Raptors im Juni die NBA gewann, gab es ebenfalls ein Tribut auf der Apple-Homepage.
Geheimer Marken-Star
Bei der Männer-Fußball-WM 2018 war Apple aus Sicht von Marketing-Experten der heimliche Star. Spieler mussten die Logos von Unternehmen, die keine offiziellen Sponsoren waren, abkleben. Kein Problem für Apple: Das Unternehmen hat beispielsweise auf seinen kabellosen Kopfhörern, den AirPods, gar keine auffälligen Logos angebracht. Die Produkte fallen vielmehr durch ihr unverkennbares Design auf. Auf zahlreichen Fotos vor und nach den Spielen waren die Kopfhörer in den Ohren der Stars zu sehen.
Mit offiziellem Sponsoring hält sich Apple dagegen bislang zurück. 2015 ging der Smartphone-Hersteller Gigaset eine Partnerschaft mit dem FC Bayern München ein. 2017 verkündeten die Bayern auch die Zusammenarbeit mit Apple – allerdings nur für den Bereich Apple Music.
Das gelungene Marketing ist eine der Ursachen für Apples Erfolg. Sport-Stars, die mit Apple Produkten abgelichtet werden, sind sehr effektive und zudem noch kostenlose Werbung für die Produkte des Konzerns. Durch die Videoclips und Einblendungen auf der Homepage werden Emotionen angesprochen und positive Assoziationen erzeugt.
Die Apple-Aktie ist eine laufende Empfehlung des AKTIONÄR und bleibt ein Kauf.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.