Apple hat am Montagabend gleich vier neue Dienste vorgestellt – darunter ein Mobile-Game-Abonnement. Der Konzern will damit ein größeres Stück vom rasant wachsenden Mobile-Markt abhaben. Doch im Vergleich zu den drei anderen Neuvorstellungen kann der Gaming-Dienst nicht überzeugen.
Neue Services für eine digitale Gesellschaft
Apple hat auf seiner Keynote einen weiteren Schritt in Richtung Services-Plattform gemacht. Gleich vier neue Angebote hat der iPhone-Hersteller angekündigt, darunter drei Digital-Abonnements und eine Kreditkarte. Neben Video und Nachrichten ist auch Gaming im Abo-Fokus.
Apple will ab Herbst ein Mobile-Games-Abonnement namens Apple Arcade anbieten, das Zugriff auf mindestens 100 exklusive Spiele bieten soll. Die Titel sollen auf iPhone, iPad, MacOS und Apple TV laufen und werden gemeinsam mit namhaften Entwicklern wie Gameloft, Square Enix oder Sega entwickelt. Im Abopreis sind alle Extras enthalten, es gibt keine Ingame-Käufe, keine Werbung oder ein Werbetracking. Die Spiele werden zudem heruntergeladen – es handelt sich bei Apple Arcade also nicht um Cloud-Gaming.
Das Ziel des iPhone-Konzerns ist klar: neben den AppStore-Einnahmen zusätzliche Erlöse des rasant wachsenden Mobile-Gaming-Marktes für sich zu gewinnen.
Gaming-Dienst kann nicht überzeugen
Ob sich das Produkt gegen die Vielzahl der Free2Play-Spiele abheben kann, ist jedoch fraglich. Insbesondere im Mobile-Bereich sind kostenlose Spiele mit Werbung oder Ingame-Käufen erfolgreich, da sich das Segment hauptsächlich an Gelegenheitsspieler richtet und oft wenig Entwicklungsaufwand erfordert. Hinzu kommt, dass es für die Entwickler eines Mobile-Bestsellern keinen Anreiz gibt, exklusiv für iOS zu entwickeln und auf die Einnahmen anderer Plattformen zu verzichten– auch wenn der Vorteil eines großen, zahlungskräftigen Apple-Klientel besteht.
Auf den ersten Blick macht das Gaming-Abonnement keinen Sinn. Sicherlich hängt einiges vom Preis ab – doch selbst das mit Triple-AAA Spielen gespickte Spiele-Abo von Electronic Arts wird bereits für 4,99 Euro pro Monat angeboten. Mit Quantität kann Apple aufgrund des riesigen F2P-Marktes ebenfalls nicht überzeugen. Es bleibt allein der Wert der Marke Apple.
Zusätzliches Angebot bietet dennoch attraktive Chancen
Weitaus vielversprechender auf dem Weg zu zusätzlichen Services-Umsätzen ist das News- und Video-Angebot sowie der Finanzdienst. Gelingt es Apple beispielsweiße ein erfolgreiches Streaming-Angebot einzuführen, ist die Aktie die günstigste Möglichkeit in eine Services-Plattform zu investieren. Zum Vergleich: Netflix besitzt ein 19er-KGV von 81, die Apple-Aktie gibt es bereits zu einem 19er-KGV von 16.
DER AKTIONÄR empfiehlt angesichts der überzeugenden Chancen und der günstigen Bewertung dem Aufwärtstrend weiter zu folgen. Das nächste Kaufsignal generiert die Aktie bei einem Bruch der 200-Tage-Linie bei aktuell 188,40 Dollar.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.