Keine drei Wochen ist es her, da hat Apple die Anleger und Analysten mit besser als erwartet ausgefallenen iPhone-Erlösen im zweiten Geschäftsquartal (bis Ende März) positiv überrascht. Doch die Sorge vor weiteren Umsatzeinbußen bleibt. Die Analysten von Loop Capital haben deshalb nun sogar ihre Kaufempfehlung für die Aktie gestrichen.
Apple habe die Produktions- und Auslieferungsschätzungen für das laufende Juni-Quartal am Wochenende um rund zehn Prozent gesenkt, schreibt Ananda Baruah in einer aktuellen Studie unter Verweis auf eine Analyse der Lieferketten. Der Analyst leitet daraus ein „erhebliches Abwärtsrisiko“ im Hinblick auf die Umsatzentwicklung in diesem Zeitraum ab.
Nach Ansicht von Baruah wäre eine Kürzung der iPhone-Produktion das zweite negative Signal innerhalb weniger Wochen. Apple-CFO Luca Maestri sagte bei der Analystenkonferenz anlässlich der Q2-Zahlen Anfang Mai, dass das Unternehmen für das Juni-Quartal eine ähnliche Umsatzentwicklung wie im März-Quartal erwarte – sprich einen rund dreiprozentigen Rückgang. Dies deutet auf einen Umsatz von weniger als 81 Milliarden Dollar hin, was unter der Konsensschätzung der Analysten von vor der Veröffentlichung des Quartalsberichts lag.
Mit Blick auf die besonders wichtigen September- und Dezember-Quartale scheine die Absatzprognose von Apple wohl intakt zu sein, so der Loop-Analyst. Doch das Risiko, dass auch diese womöglich noch gesenkt werden, sei gestiegen.
In der Folge hat der Baruah die Aktie von „Buy“ auf „Hold“ abgestuft und das Kursziel bei 180 Dollar belassen. Nach dieser Maßgabe wäre Apple auf dem aktuellen Niveau nahezu fair bewertet. Das 12-Monats-Konsensziel aller von Bloomberg befragten Analysten ist mit 180,60 Dollar nur unwesentlich höher und signalisiert noch rund vier Prozent Luft nach oben. Die Mehrheit der Analysten bläst aber immer noch zum Kauf der Apple-Aktie: 36 Kaufempfehlungen stehen nun neun Halte- und drei Verkaufsratings gegenüber.
Auch wenn Apple im abgelaufenen Quartal eine kleine Überraschung bei den iPhone-Erlösen gelungen ist, bleibt die derzeit rückläufige Entwicklung des Konzernumsatzes ein Unsicherheitsfaktor. Der Performance der Aktie hat das bislang aber keinen Abbruch getan – sie steht nach rund 34 Prozent Kursplus seit Jahresbeginn nun knapp unter ihrem Rekordhoch von Anfang 2022. DER AKTIONÄR bleibt bei der bullishen Langfrist-Prognose und der Kaufempfehlung für die Aktie.
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