Die Gefahr von Zöllen auf das iPhone ist nach der Vorübergehenden Einigung beim G20-Gipfel zwischen Donald Trump und Xi Jingpin ist erst einmal gebannt. Die Nachricht ist wie ein Befreiungsschlag für die Apple-Aktie. In Frankfurt kostet das Apple-Papier heute 3,6 Prozent mehr als zum Vorwochenschluss.
Zolleffekt bis zu 160 Dollar pro iPhone
Das Thema Zölle war neben den jüngsten Gewinnwarnungen bei Zulieferern und der Spekulationen über schwache iPhone-Verkäufe mitverantwortlich für die schwache Performance von Apple. Aus gutem Grund: Schätzungen zufolge wären Umsätze von rund 85 Milliarden Dollar betroffen. 32 Prozent der Kosten wären Gegenstand für zusätzliche Zölle von zehn bis 25 Prozent gewesen. Apple hätte in einem solchen Fall drei Möglichkeiten, damit umzugehen. Die zusätzlichen Kosten über die eigene Bilanz zu kompensieren, die höheren Kosten komplett an die Verbraucher weiterzugeben oder eine Kombination aus beiden. Eine Weitergabe an die Kunden hätte bei der iPhone-XS-Familie einen Effekt auf den Preis von 60 bis 160 Dollar. Würde Apple sich für stabile Endkundenpreise entscheiden würde sich je nach Zolltarif ein negativer Effekt beim Gewinn je Aktie von 1,00 Dollar bis 2,50 Dollar einstellen.
Vor diesem Hintergrund ist die heutige Kurserholung lediglich ein kleiner Anfang. Apple ist mit einem KGV von knapp 13 aktuell zu günstig. Selbst wenn man den Zolleffekt berücksichtigen würde, ändert sich das KGV auf 14 bis 15, was noch immer günstig gewesen wäre. Da das Zollgespenst vorerst verscheucht ist, sollte sich die Erholungsrallye fortsetzen, zumal die Aktie auch im US-Handel heute mit einem Sprung über 180 Dollar ein Kaufsignal generieren dürfte.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.