Der Chipbauer Qualcomm möchte ein Verkaufsverbot für das iPhone 7 erwirken – und klagt deshalb seit 2017 gegen Apple. Am Dienstag ging der Rechtsstreit in eine neue Runde. Das Landgericht in München appelliert jetzt an beide Tech-Riesen aus Kalifornien, sich außergerichtlich zu einigen.
Anfang 2017 warf Apple dem Chip-Spezialisten zu hohe Patentlizenzen vor und forderte eine Milliarde Dollar. Qualcomm zahlte nicht, sondern holte zum Gegenschlag aus. Der Vorwurf: Apple verfälsche die Tatsachen.
Worum geht's?
Apple verletze mehrere Patente, argumentiert der Halbleiter-Spezialist. Die Gerichtsverfahren wurden diese Woche in Mannheim und München eröffnet. Das Landgericht München machte jedoch deutlich, dass ein Prozess nicht der richtige Weg ist. „Am liebsten wäre uns, wenn sie sich außergerichtlich einigen würden oder wir sie in die Schiedsgerichtbarkeit verabschieden können“, sagte der Richter laut einem Bericht im Handelsblatt.
Die Patentstreite der Tech-Konzerne arten mittlerweile in einer regelrechten Klageschlacht aus. Neben den Klagen in Deutschland laufen auch Verfahren in England und den USA.
Kaum Gefahren
Es bleibt abzuwarten, ob Qualcomm tatsächlich ein Verkaufsverbot des iPhone 7 erwirken kann. Allerdings ist Deutschland als Austragungsort für Patentklagen beliebt. Gerichte gelten als schnell und ein Verkaufs-Stopp kann schon per einstweiliger Verfügung ausgesprochen werden.
Die Umsatzeinbußen für Apple dürften bei einem potenziellen Verbot jedoch marginal ausfallen. Von iPhone 7 Verkäufen ist der Tech-Riese mittlerweile wenig abhängig. Denn Apple ist bereits drei Generationen weiter und hat letzte Woche neue iPhones vorgestellt.
Abstauberlimit setzen
Die Apple-Aktie legt seit dem Jahreshoch am 4. September bei 198,32 Euro eine Verschnaufpause ein und notiert bei 187,20 Euro. Aktionäre geben kein Stück aus der Hand. Nicht investierte Anleger haben im Bereich 180 Euro die Chance auf einen Abstauber. Für den AKTIONÄR ist die günstige Buffet-Aktie (KGV von 15) ein Basisinvestment.