Apple-Experten sind sich einig. Das iPhone findet keine Abnehmer mehr, das einst hochgelobte Service-Geschäft wirft doch nicht so viel ab wie erhofft und nun riskiert Apple mit seine Personalplänen Marge. Das Apple-Management um Tim Cook macht augenscheinlich nur noch kapitale Fehler und die Aktie fällt weiter.
Apple ist in eine Phase der Stagnation eingetreten. Darüber sind sich zahlreiche Experten sicher. Das iPhone mutiert zum Ladenhüter, das Service-Geschäft, das mit einem Wachstum von 30 Prozent zuletzt ein Wachstumsgarant war, soll laut eines Analysten ebenfalls seine besten Zeiten gesehen haben. Nun hat Apple Initiativen angekündigt, die die Gewinne erodieren lassen.
Apple will weiterhin tausende neue Mitarbeiter einstellen und eine Milliarde in einen neuen Campus in Austin/Texas investieren an dem alleine 5.000 neue Mitarbeiter arbeiten sollen. Bereits im Januar dieses Jahres und wenige Wochen nach der Unterzeichnung der Steuerreform vom Dezember 2017 hatte Apple seinen Plan zur Erhöhung der Investitionen, zur Erhöhung der Ausgaben bei Zulieferern und Herstellern sowie zur Schaffung von Arbeitsplätzen in den Vereinigten Staaten vorgestellt. Bis 2023 sollen 20.000 Mitarbeiter zusätzlich auf die Gehaltsliste von Apple kommen, was einer beachtlichen Steigerung der Mitarbeiterzahl um fast 25 Prozent gegenüber dem damaligen Stand (Q4 2017 / Q1 2018) bedeuten würde. Ein Viertel davon soll im oben genannten Campus beheimatet sein.
Wie sehen die finanziellen Auswirkungen aus? DER AKTIONÄR rechnet für die 5.000 neuen Mitarbeiter in Texas, was vor allem Service-Mitarbeiter sein dürften, mit einem zusätzlichen Aufwand von 60.000 Dollar je Mitarbeiter. Bezogen auf die neuen Angestellten in Austin wären das 300 Millionen Dollar. In Apple-Dimensionen wird eher in Milliarden als Einheit gerechnet, sodass die Kostenauswirkung akzeptabel erscheint. Die Verwaltungskosten würden sich um 1,7 Prozent erhöhen, die operative Marge entsprechend um 12 Basispunkte sinken. Das wäre also kein großes Ding.
Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit. Bis 2023 sollen darüber hinaus bekanntlich weitere 15.000 Mitarbeiter dazukommen. Wie bekannt wurde, hat Apple zahlreiche Mediziner rekrutiert und hat auch jüngst einen Tesla-Designer abgeworben. Letzteren mutmaßlich für das Projekt Titan, was die Spekulationen um ein iCar beflügelt. Wir sprechen also von deutlich höherwertigen Jobs, die Apple neu schafft. Im Durchschnitt dürften die Zusatzkosten für den Personalaufbau deutlich höher ausfallen. Rechnet man im Schnitt mit 100.000 Dollar an Zusatzkosten je Mitarbeiter wären das bei 20.000 Neueinstellungen Zusatzkosten von 2 Milliarden Dollar alleine für Personal. Heruntergebrochen auf das Ergebnis je Aktie entspricht das 42 Cent. Wenn man das auf das Durschnitts-KGV der letzten 12 Monate bezieht würde das einem Kurseffekt von 6,72 Dollar entsprechen.
Apple-Aktionäre müssen sich nun die Frage stellen, ob Tim Cook seine Kostenbasis einfach so ohne jegliche Strategie aufbläst? Oder ob das Management davon ausgeht, dass die Firma weiter wachsen wird. DER AKTIONÄR geht weiterhin von letzterem aus. Die Apple-Aktie ist daher weiterhin ein klarer Kauf.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.