In der Tech-Welt gibt es kaum renommiertere Kunden als Apple. Kein Wunder also, reagierte die Aktie des Halbleiterhersteller Broadcom mit einem deutlichen Kursplus, nachdem ein Zweijahresvertrag mit dem iPhone-Konzern unterschrieben wurde. Zwischen Handelsstreit und schwachem Gesamtmarkt gehörte Broadcom damit zu den Gewinnern.
Apple beabsichtigt zukünftig alle Hochfrequenzteile über Broadcom zu beziehen. Genauere Details über Lieferumfang und Geldwert wurden nicht veröffentlicht. Allerdings ist bekannt, dass Apple die spezifizierten hochfrequenten Komponenten in seiner ganzen Produktpalette – insbesondere aber für iPads, iPhones und Apple Uhren – verwendet. Dies lässt auf ein hohes Auftragsvolumen hoffen und sollte helfen, den langfristigen Wachstumstrend weiter anzutreiben.
Analysten erwarten einen Zuwachs von sechs Prozent für Broadcom gegenüber dem Vorjahresquartal auf 5,18 Dollar. Umsatzsteigerungen von durchschnittlich 13 Prozent auf 5,69 Milliarden Dollar sind wahrscheinlich. Sicherheit wird es für Broadcom Aktionäre erst nach Veröffentlichung der zweiten Quartalsergebnisse am Donnerstag geben.
Die neu geschlossene enge Lieferantenbeziehung mit Apple entlastet den Halbleiterhersteller angesichts des angespannten chinesisch-amerikanischen Verhältnisses. Broadcom steht neben den Chip-Herstellern Xillinx und Qualcomm in einer engen Geschäftsbeziehung mit Huawei. Da der chinesische Telekommunikationskonzern seit Mai 2019 auf Trumps „Schwarzer Liste“ steht, sind Geschäfte ohne Genehmigung der Regierung untersagt. Der Apple-Deal kann die Anleger des Chip-Konzerns beruhigen.
Positive Aussichten für beide Vertragspartner
Broadcoms Aktienkurs stieg um 1,94 Prozent nach Bekanntgabe des Deals an. Ferner erholt sich die Apple-Aktie nach dem Einbruch der letzen Wochen wieder. Bei Börsenschluss erreichte der Tech-Gigant mit einem Zuwachs von 2,14% einen Wert 192,58 USD.