Rund 3,5 Prozent legte die Apple-Aktie am Mittwoch im US-Handel zu. Dabei rief die Keynote vom Dienstagabend eher gemischte Gefühlen hervor. Doch Anleger und Analysten sind begeistert, dass Apple sich trotz des Handelsstreits jetzt einen Preiskampf liefert.
Der Technologiekonzern stellte neue iPhones mit besseren Kameras, eine neue Generation der Apple Watch und ein aufgefrischtes Einstiegs-Modell des iPad-Tablets vor. Außerdem wurden neue Details zu anlaufenden Diensten bekannt, darunter die Videostreaming-Plattform TV+ und der Onlinespiele-Dienst Arcade.
Am Markt wurde in alldem nicht der ganz große Wurf gesehen. „Bei den Neuerungen handelt es sich eher um eine Evolution und nicht um eine Revolution“, sagte etwa Ingo Wermann von der DZ Bank.
Gleichzeitig könnte es Apple mangels 5G-Unterstützung verpassen, dass viele Chinesen ihre Smartphones upgraden. Das sollte zwar nicht direkt im Q3 oder Q4 ein Problem werden, sondern dürfte sich erst Mitte 2020 auf die Verkaufszahlen auswirken.
Viele Analysten zogen aber dennoch ein positives Fazit. Lob hatten zahlreiche Experten für die wettbewerbsfähige Preisgestaltung übrig. So ist das iPhone 11 trotz der neuen Features 50 Dollar günstiger als das vergleichbare iPhone XR bei seiner Einführung vor einem Jahr. Bei TV+ und Arcade kann man bei den monatlich verlangten 4,99 Dollar gar von einem Kampfpreis sprechen.
Apple könnte damit im Q3 und Q4 mehr iPhones verkaufen als im vergangenen Jahr. Ob sich dies auch positiv auf die Aktie niederschlagen wird, bleibt abzuwarten. Langfristig ist angesichts des Services-Geschäft eine größere iPhone-Basis viel wert – doch kurzfristig könnten die sinkenden Bruttomargen die Anleger verschrecken. Hier gilt zu Bedenken, dass Apple womöglich auch bald Strafzölle auf iPhone-Importe aus China zahlen muss, die ebenfalls auf die Marge drücken.
Langfristig orientierte Anleger bleiben jedoch auf jeden Fall investiert.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.
Mit Material von dpaAFX.