Mittlerweile bekommt auch die Apple-Aktie die wirtschaftliche Unsicherheit am Markt zu spüren – und die Analysten werden vorsichtiger. In den letzten drei Monaten haben sie ihre Schätzungen für die Gewinne von Apple im dritten Quartal um 7,8 Prozent gesenkt. Die Umsatzprognosen sind im gleichen Zeitraum um 4,2 Prozent gesunken.
Die Aktie hat auch den niedrigsten Anteil an Kaufempfehlungen seit mehr als einem Jahr. Aktuell empfehlen nur noch 36 von 48 Experten die Apple-Papiere zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel ging ebenfalls etwas zurück – und zwar auf zuletzt 184,42 Dollar, was ausgehend vom Mittwochsschluss einem Kurspotenzial von 36 Prozent entspricht.
Die Analysten der KeyBanc sehen beispielsweise Anzeichen für eine schwächere US-Nachfrage. Seitens Morgan Stanley wurden Bedenken über das Tempo des Umsatzwachstums im App Store geäußert.
Zuletzt haben sich aber die Experten von JPMorgan zur Apple-Aktie gemeldet und ihr positives Anlagevotum auf „Overweight – 200 Dollar“ belassen. Mit seinem breiten Portfolio an Zahlungslösungen sei der Technologiekonzern am ehesten mit Paypal vergleichbar und grenze sich gegen traditionellere Hardware-Branchenkollegen wie Google und Samsung ab, schrieb Analyst Samik Chatterjee am Donnerstag. Dieser Markt habe ein adressierbares Volumen von 110 Billionen Dollar.
Abgesehen von allgemeinen Faktoren wie Zinsen und Inflation, die alle Tech-Aktien betreffen, ist Apple zusätzlich aufgrund von Lieferengpässen im Lockdown-geplagten China unter Druck. Im April warnte das Management, dass es im laufenden Quartal einen Umsatzrückgang von vier bis acht Milliarden Dollar Umsatzeinbußen für das laufende Quartal befürchten.
Die mittelfristigen Probleme sollten langfristig orientierte Anleger jedoch nicht von der Apple-Aktie wegtreiben. Hier heißt es ganz klar: Dabeibleiben!
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.