Am Freitag sind die Notierungen der großen Tech-Aktien regelrecht nach oben geschossen. Apple, Alphabet, Microsoft, Amazon und Facebook, die Unternehmen mit den höchsten Marktkapitalisierungen, legten an nur einem Tag rund 181 Milliarden Dollar zu. Die Kurs-Rallye ist dabei keinesfalls eine Eintagsfliege: Langfristige Trends treiben die Konzerne an.
Trotz politischer Bedenken, wonach die Tech-Giganten den Wettbewerb behindern und zu viele unserer Daten kontrollieren, zählen die großen Fünf zu den besten Performern im S&P 500. Die Kursanstiege stützen sich dabei auf eine überragende wirtschaftliche Entwicklung.
So stieg die Anzahl der Klicks auf Google-Anzeigen um 47 Prozent. Das stark wachsende Werbegeschäft verhalf dem Gesamtkonzern zu einem Umsatzanstieg von 24 Prozent auf 27,8 Milliarden Dollar. Damit führt Alphabet auch 2017 die positive Entwicklung der Werbeerlöse fort.
Aufgrund steigender Kosten im Zusammenhang mit der Whole Foods Übernahme und wachsender Investitionsausgaben waren Analysten skeptisch für das dritte Quartal von Amazon. Zu unrecht. Trotz der umfangreichen Übernahme, liefen die Geschäfte des E-Commerce-Riesen unbeirrt weiter. Erneut besonders stark: der Cloud-Dienst AWS. Das profitable Amazon-Segment wuchs mit 42 Prozent auch im abgelaufenen Quartal schneller als der Gesamtkonzern.
Noch schneller wuchsen jedoch die Cloud-Angebote von Microsoft: Der IaaS-Dienst Azure überzeugte mit einem Umsatzanstieg von 90 Prozent – der SaaS-Dienst Office 365 legte rund 42 Prozent bei den Abo-Erlösen zu. Der Konzern schafft es damit ein weiteres profitables Standbein zu entwickeln.
Neue Kracher für das Feuerwerk könnten am Mittwoch die Quartalszahlen von Facebook und am Donnerstag die Zahlen von Apple liefern. Von Facebook erwarten Analysten 40 Prozent Umsatzwachstum – Apples Erlöse dürften mit 46 Millionen verkauften iPhones rund acht Prozent ansteigen.
Das Stimmungsumfeld für Tech-Aktien hat sich am explosiven Freitag deutlich aufgehellt. Neues Pulver für die Tech-Outperformance im S&P 500 steht dank Facebook und Apple schon bereit. Ob es trocken oder feucht ist wird sich zeigen. DER AKTIONÄR empfiehlt: Gewinne laufen lassen.