In der Debatte über Apples Rolle beim App-Vertrieb auf dem iPhone bekommt der Konzern neuen Druck durch eine Klage von zwei App-Entwicklern. In der in Kalifornien eingereichten Klageschrift werfen sie Apple unter anderem vor, einen zu hohen Anteil an den Erlösen der App-Anbieter zu kassieren. Die Entwickler streben eine Sammelklage an, der sich auch andere Anbieter anschließen könnten.
Apples Rolle als Betreiber des App Stores, der die einzige zugelassene Quelle für Anwendungen auf iPhone und iPad ist, geriet zuletzt verstärkt in die Kritik. So legte der Musikstreaming-Marktführer Spotify eine Beschwerde bei der EU-Kommission ein. Spotify prangert unter anderem an, dass der Dienst vom Erlös der auf einem iPhone abgeschlossenen Abos 15 bis 30 Prozent an Apple abgeben müsse, während der Konkurrent bei seinem Angebot Apple Music als Plattform-Anbieter den kompletten Betrag behalte.
In den USA gibt es zudem eine Klage von Verbrauchern, die fordern, dass Apple auch konkurrierende App Stores für iPhone und iPad zulassen müsse. Das Oberste Gericht der USA lehnte jüngst einen Antrag von Apple ab, diese Klage nicht zuzulassen.
Apple weist die Kritik an seiner App-Politik stets zurück und betont unter anderem, dass mehr als 80 Prozent der Anwendungen im App Store kostenlos seien und dem Konzern kein Geld brächten. Mit der Kontrolle über den App Store hat Apple zudem die Möglichkeit, böswillige Anwendungen herauszufiltern, bevor sie die Nutzer erreichen. Laut jüngst veröffentlichten Zahlen werden sechs von zehn eingereichten Apps von Apple zunächst abgelehnt, meist wegen Software-Fehlern oder aus Datenschutz-Gründen.
200-Tage-Linie im Fokus
Die Aktie von Apple ist nach der jüngsten Korrektur und dem Rutsch unter die 200-Tage-Linie charttechnisch angeschlagen. Am Donnerstag konnte das Papier aber weitere Zugewinne verzeichnen. 1,5 Prozent ging es nach oben auf 185,22 Dollar. Eine Rückeroberung der 200-Tage-Linie wäre ein wichtiges positives Signal für die Aktie.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.
(Mit Material von dpa-AFX)