In den vergangenen Monaten ist die Apple-Aktie deutlich unter Druck geraten. Sorgen um die Entwicklung des Hauptumsatzbringers iPhone haben den Tech-Riesen zuletzt belastet. Um wieder an Attraktivität zu gewinnen, zeigen sich die Kalifornier nun spendabel. App-Entwickler dürfen in Zukunft einen größeren Teil der Einnahmen behalten.
Apple behält bei den Abo-Einnahmen bislang grundsätzlich 30 Prozent ein. Künftig sollen es nach dem ersten Jahr nur noch 15 Prozent sein, erklärte Marketing-Chef Phil Schiller dem Technologieblog The Verge. Beim Verkauf von Apps bleibe die Verteilung aber wie bisher. So könnten in Zukunft mehr Anbieter vom einmaligen Verkauf auf sein Abo-Modell umsteigen. Laut dem Blog Recode will der große Rivale, der Android-Hersteller Google, nachziehen. Demnach will die Alphabet-Tochter den Entwickler sogar von Anfang an 85 Prozent der Abo-Einnahmen überlassen und nicht erst nach einem Jahr.
Bei Apple stehen allerdings noch weitere Änderungen an. So hat der Konzern das Verfahren bei der Zulassung neuer Apps beschleunigt, erklärte Schiller. Die Hälfte werde innerhalb von 24 Stunden geprüft und 90 Prozent nach 48 Stunden. Früher dauerte es bis zu einer Woche, ehe es eine eingereichte Anwendung in den App Store von Apple schaffte. Ebenfalls neu: Bei einer Suche im App Store soll künftig auch bezahlte Werbung für Anwendungen in der Ergebnis-Liste auftauchen.
Keine Impulse
Mit geringeren Abgaben macht sich Apple für die Entwickler wieder attraktiver. Allerdings sinkt die Marge im App Store. Der Abwärtstrend ist bei der Aktie aber nach wie vor intakt. Zudem ist die Rückeroberung der 200-Tage-Linie erneut gescheitert. Trotz der günstigen Bewertung fehlen damit operative und charttechnische Impulse für einen Neueinstieg. Investierte Anleger beachten den Stoppkurs bei 77 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)